Schering-Chef besorgt über Vorschaltgesetz |
28.10.2002 00:00 Uhr |
von Christoph Drude, Berlin
Der Berliner Pharmakonzern Schering bleibt auf Wachstumskurs. Doch der Konzern sorgt sich um die Auswirkungen der Politik der rot-grünen Bundesregierung.
Wie der Vorstandsvorsitzende Dr. Hubertus Erlen bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal am Montag in Berlin sagte, wuchs der Umsatz um 4 Prozent auf gut 1,2 Milliarden Euro. Das Betriebsergebnis stieg um 13 Prozent auf 146 Millionen Euro. Belastet wurde die Geschäftsentwicklung durch die Kursverluste des argentinischen Peso und des japanischen Yen. Dem Aufsichtsrat will der Vorstand eine Erhöhung der Dividende von 0,83 auf 0,93 Euro vorschlagen.
Zurückhaltend äußerte sich der Schering-Chef über die Aussichten für eine baldige Marktzulassung zweier Hormonersatztherapeutika, die von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA kürzlich zunächst verweigert wurde. Schon bald würden Gespräche mit der FDA geführt, „dann haben wir eine solide Grundlage für eine Abschätzung“, so Erlen. Der Markteintritt in Europa sei davon jedoch unberührt und werde wie geplant 2003 vollzogen.
Das geplante Vorschaltgesetz und weiter gehende Reformbestrebungen im
Gesundheitswesen betrachtet Erlen mit Sorge. „Das würde uns mit einem
zweistelligen Millionenbetrag belasten und wäre weder für Investitionen noch
für den Standort Deutschland hilfreich.“ Der Schering-Chef berief sich auf
eine Zusage von Bundeskanzler Gerhard Schröder, die Pharmabranche über die
Ende vergangenen Jahres zur Verhinderung niedrigerer Arzneimittelpreise
erbrachten 200 Millionen Euro hinaus nicht weiter zu belasten.
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