Britische Gesundheitskosten steigen |
06.09.1999 00:00 Uhr |
Großbritanniens Ausgaben für Medikamente sind in den 90er Jahren um 63 Prozent gestiegen. Damit habe der Anteil der Arzneimittelkosten am britischen Gesundheitsetat ein historisches Hoch erreicht, heißt es in dem kürzlich vorgelegten Bericht des Office of Health Economics (OHE).
Begründet wird dieser hohe Anstieg allerdings mit einer Zunahme der Selbstmedikationspräparate. Denn der Gesetzgeber unterstützt seit Jahren massiv das Switching ethischer Präparate auf OTC-Status. Genaue Angaben kann der OHE nicht machen, da diese Präparate aus der privaten Tasche bezahlt werden.
1998 entfielen nach statistischen Angaben des OHE rund 12 Prozent der britischen Gesundheitsausgaben auf Arzneimittel, die im Rahmen des National Health Service (NHS) abgegeben wurden. Darin enthalten sind auch alle an die Apotheken bezahlten Gebühren, die bei der Bearbeitung von NHS-Rezepten anfallen, sowie alle Verwaltungs- und Rezeptkosten, die im Zusammenhang mit der Abgabe von verschreibungspflichtigen Medikamenten anfallen.
Großbritannien gab laut OHE-Report 1998 rund 56 Milliarden Pfund (167 Milliarden DM)
für die Gesundheitsversorgung aus. Das entsprach 6,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
und ist nach wie vor deutlich weniger als zum Beispiel in Deutschland und Frankreich.
(1973 hatte der Anteil am Bruttoinlandsprodukt 4,6 Prozent betragen.) Der OHE rechnet
damit, dass die britischen Gesundheitsausgaben im Jahr 2000 auf 63 Milliarden Pfund
steigen werden.
© 1999 GOVI-Verlag
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