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WHO- und Aventis-Projekt gegen Trypanosomiasis

07.05.2001  00:00 Uhr

WHO- und Aventis-Projekt gegen Trypanosomiasis

dpa/PZ

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der deutsch-französische Pharmakonzern Aventis wollen gemeinsam die afrikanische Trypanosomiasis (Schlafkrankheit) in Afrika bekämpfen. Die "Ärmsten der Armen", auch in den abgelegensten Regionen, sollten Medikamente gegen die tödliche Parasiteninfektion erhalten, sagte WHO-Generalsekretärin Gro Harlem Brundtland am 3. Mai in Genf.

Der Vorstandsvorsitzende von Aventis Pharma, Richard J. Markham, bewertete diese neue Gesundheitsinitiative als ein wichtiges Beispiel der Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor, um realisierbare Lösungen für die Bekämpfung lebensbedrohlicher Krankheiten zu finden. Aventis werde die WHO in den kommenden fünf Jahren mit 25 Millionen Dollar unterstützen. 

Das Geld soll zur Hälfte für Medikamente sowie für die Überwachung der Krankheit und Forschung ausgegeben werden. Aventis Pharma will für die ausreichende, von der WHO-Vorgegebene Produktion der drei zentralen Arzneimittel Pentamidin, Melarsoprol und Eflornithin sorgen. Aventis weist in diesem Zusammenhang auf die Zusage Bristol-Myers Squibb hin, die Kosten für das Material zur Herstellung von 60.000 Ampullen Eflornithin zu übernehmen. Die Medikamente sollen von Mitarbeitern der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" auch im vom Bürgerkrieg betroffenen Regionen verteilt werden.

Das Projekt begleiten nationale Programme zur Bekämpfung der Krankheit, die durch Schulungen, Beurteilungen und Überwachungsaktivitäten eine Stärkung erfahren sollen. Unter anderem ist geplant, Aktivitäten zur regelmäßigen epidemiologischen Überwachung wieder aufzunehmen und durch eine Kartierung der Regionen die gefährdeten Gebiete besser einzugrenzen.

Mindestens 60 Millionen Menschen in 36 afrikanischen Ländern sind nach WHO-Schätzungen von der Schlafkrankheit bedroht, die von der Tsetse-Fliege übertragen wird. Bereits mehr als eine halbe Million Afrikaner sind infiziert. Zu den am stärksten betroffenen Ländern Afrikas zählen laut Aventis die Zentralafrikanische Republik, Angola, Elfenbeinküste, Guinea, Kamerun, Kongo, Sudan, Tschad und Uganda. Die WHO möchte darüber hinaus Programme zur Kontrolle der Krankheit in Ghana, Liberia, Kenia, Nigeria, Sierra Leone und Tansania wieder aufnehmen, in denen in den letzten Jahren nur wenig für die Bekämpfung der Krankheit getan wurde. Wie Brundtland ausführte, erhält nur jeder zehnte Infizierte eine fachgerechte Behandlung.

Hilfsorganisationen warnen, dass ohne Hilfe eine Epidemie wie vor 70 Jahren droht. In den 60-er Jahren galt die Schlafkrankheit als weitgehend ausgerottet. Gemeinsam mit der Immunschwächekrankheit Aids ist die Schlafkrankheit derzeit die am meisten verbreitete Todesursache in der Region.

Die afrikanische Trypanosomiasis verläuft meist in zwei Stadien. Im ersten Stadium treten Fieberschübe, Schwellungen der Lymphknoten sowie Hautausschlag auf. In der zweiten Phase gelangen die Erreger in das Zentralnervensystem. Ohne Behandlung endet die Infektionskrankheit tödlich. Unterschieden wird zwischen der Trypanosoma brucei gambiense in Mittel- und Westafrika sowie der Trypanosoma brucei rhodesiense in Süd- und Ostafrika. Top

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