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DocMorris steht zum Verkauf

05.04.2004  00:00 Uhr

DocMorris steht zum Verkauf

von Thomas Bellartz, Berlin

Ein prall gefülltes Bankkonto und die Bereitschaft, selbiges zu plündern, sind beste Voraussetzungen, um Anteile an DocMorris zu erwerben. Denn den Großinvestoren ist die Lust auf den Versandhändler vergangen.

Seit Monaten wird heftig darüber diskutiert, welche Großkonzerne die Anteile der beiden bisherigen Risikokapitalgeber übernehmen. Mit der jüngsten Veröffentlichung in der Wirtschaftszeitung Handelsblatt wurde die Gerüchteküche aufs Neue befeuert. In dem Beitrag heißt es, DocMorris stehe zum Verkauf. Ein Mitarbeiter der Münchener Dependance der Beteiligungsgesellschaft 3i habe bestätigt, man verhandle mit mehreren potenziellen Investoren. Der international tätige Finanzkonzern 3i hält gemeinsam mit dem Hamburger Kapitalgeber TechnoNord zwei Drittel an der Niederländischen Internetapotheke. Deren Geschäftsführer Ralf Däinghaus, der gemeinsam mit anderen Mitgliedern der Geschäftsführung das übrige Drittel am Unternehmen hält, verkündete bereits in den letzten Monaten bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass sich die bisherigen Kapitalgeber aus dem Geschäft verabschieden wollten.

Nach Informationen der PZ-Redaktion teilen die beiden Kapitalgeber nicht immer und gänzlich die von Däinghaus verbreitete Euphorie, was die Erfolge von DocMorris angeht. Glaubt man dem umtriebigen Manager, der ständiger Gast in vielen Zeitungen und Zeitschriften ist, dann schreibt das Unternehmen bereits schwarze Zahlen. Bei den Kapitalgebern sieht man das anders. Schließlich betrachtet man hier auch das bereits seit Jahren eingesetzte Kapital und nicht nur die sich monatlich ergebende Differenz aus Einnahmen und Ausgaben.

Eine Preisfrage

Hier liegt nach Ansicht eines Mitarbeiters von 3i auch das eigentliche Problem bei der Suche nach einem neuen Geldgeber: Der Preis müsse stimmen. Und die bisherigen Bilanzzahlen reichen auch den risikofreudigsten Investoren anscheinend nicht, um sich für einen Einstieg bei den Niederländern zu entscheiden.

Das Handelsblatt bemüht Informationen aus der Branche, wonach DocMorris auch Gespräche mit deutschen Pharmagroßhändlern führe. Aber weil dies natürlich ein heikles Unterfangen wäre, käme eher noch ein ausländischer Grossist in Betracht, so das Handelsblatt.

Offiziell hat sich keines der bislang in diesem Zusammenhang immer wieder genannten Unternehmen zu einem möglichen Engagement bei DocMorris geäußert. Mittlerweile ist ein gutes Dutzend klangvoller Konzerne in der Diskussion: Von Otto über Karstadt-Quelle und Tchibo bis hin zu Schlecker und der Deutschen Post (siehe Kasten).

Trotz der seit Monaten laufenden Verhandlungen ist der Preis also noch das zentrale Problem. 3i jedenfalls ist – unabhängig von der Entwicklung bei DocMorris – in den vergangen Monaten auf Einkaufstour in der Pharmabranche gewesen. Das bereits riesige Portfolio an Beteiligungen an kleinen und mittleren Pharma- und Biotech-Firmen wurde durch die Mehrheitsbeteiligungen bei betapharm und Lichtwer ergänzt. Das hatte zu einigen Irritationen bei Apothekerinnen und Apothekern geführt.

 

Plant Karstadt-Quelle Einstieg? dpa  Der Essener Handelskonzern Karstadt-Quelle erwägt nach Informationen des „Handelsblatts“ (Dienstagausgabe) den Einstieg bei der niederländischen Internetapotheke DocMorris.

Dies habe die Zeitung aus Unternehmenskreisen erfahren. Bislang seien die Verhandlungen aber an den zu hohen Preisvorstellungen der Risikokapitalgesellschaften 3i und Technonord gescheitert, die ihre Zweidrittelbeteiligung an dem Versandhändler abstoßen wollen. Insider schätzten den geforderten Kaufpreis auf 30 bis 60 Millionen Euro, schrieb das Blatt.

Offiziell hieß es bei Karstadt-Quelle laut „Handelsblatt“, man habe an DocMorris derzeit kein Interesse. „Es gibt schon seit langem immer wieder Überlegungen, ins Versandgeschäft mit Arzneimitteln einzusteigen“, habe jedoch ein leitender Angestellter gesagt.

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