Wohlriechende Wundbehandlung |
Annette Rößler |
20.01.2025 10:30 Uhr |
Ätherische Öle besitzen zudem eine antimykotische Wirkung, die ebenfalls auf verschiedenen Mechanismen beruht. So seien auch hier die Biofilm-störenden Eigenschaften beteiligt, daneben unter anderem eine zytotoxische Wirkung, eine Synthesehemmung von Ergosterol und die Inhibition diverser Pilz-Enzyme. Bei Candida albicans gebe es positive In-vitro-Daten zur Wirksamkeit von Lemongras-, Kamillen- und Rosengeranienöl; bei Tinea corporis (Ringelflechte, ausgelöst durch Trichophyton- und Microsporum-Arten) habe sich in einer klinischen Beobachtungsstudie eine 1-prozentige Salbe mit Curcuma-longa-Blattöl (CLBÖ) als wirksam erwiesen.
Trotz zahlreicher Wirksamkeitsbelege stellten ätherische Öle derzeit sicherlich keinen Ersatz für indizierte Antibiotika und Antimykotika dar, konstatiert Reichling zusammenfassend. Es gebe zwar teilweise vielversprechende In-vitro-Daten, bedauerlicherweise aber nur wenige klinische Studien. Für eine versuchsweise Anwendung zum Beispiel bei unkomplizierten bakteriellen Hautinfektionen, verschiedenen Hautmykosen, bakteriell infizierten, schlecht heilenden Wunden und fauligen, übelriechenden Tumorulzerationen gebe es aber genügend plausible Argumente.