Wissenswertes zu den »Caftoren« |
Kerstin A. Gräfe |
12.11.2024 13:30 Uhr |
Zugleich müssten auch Interaktionen mit starken CYP3A4-Induktoren beachtet werden. Als Beispiele nannte Hug Johanniskraut und Rifabutin, welche die Wirksamkeit von Ivacaftor sowie den anderen CFTR-Modulatoren herabsetzen können. Dramatisch sei die Situation bei gleichzeitiger Gabe mit Rifampicin. »Da haben Sie vielleicht noch 10 Prozent des eigentlichen Wirkspiegels.“«
»Interessanterweise ist Lumacaftor, das in dem Präparat Orkambi® mit Ivacaftor kombiniert ist, selbst auch ein potenter Induktor von CYP3A4«, informierte Hug. In der Folge werden sowohl Lumacaftor als auch Ivacaftor schneller abgebaut. Zudem sei zu bedenken, dass Lumacaftor den Abbau von Steroiden beschleunigen und auch die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva einschränken könne. »Belastbare Daten für Letzteres gibt es zwar nicht, aber das Risiko ist molekular gegeben«, sagte der Apotheker.
Letztlich hätten all diese Bedenken zur Entwicklung von Tezacaftor geführt, das selbst kein Induktor oder Inhibitor des CYP-System sei und »als relativ sicheres Arzneimittel einzustufen ist«. Da es aber schlechter wirksam als Lumacaftor sei, werde es mit Elexacaftor kombiniert, das ebenfalls keinen Einfluss auf die Wirkspiegel anderer Arzneistoffe habe.