Wirkung von Antihypertensiva individuell verschieden |
Annette Rößler |
13.04.2023 09:00 Uhr |
Dass solche Parameter momentan noch fehlen, merkt auch Professor Dr. Robert Carey von der University of Virginia in Charlottesville in einem begleitenden Editorial an. Er lobt zwar die Methodik der Studie als »Goldstandard«, hält aber die praktische Relevanz des Ergebnisses für unklar – zumal die meisten Patienten mit Bluthochdruck gemäß internationaler Leitlinien nicht bloß mit einem einzelnen Antihypertonikum behandelt werden, sondern mit mindestens zwei Wirkstoffen verschiedener Klassen.
Dies war auch den Autoren um Sundström klar, sie geben aber an, bewusst nur Monotherapien getestet zu haben, da die Studie sonst zu komplex geworden wäre. Ihr Verdienst ist es, methodisch sauber gezeigt zu haben, wie groß der interindividuelle Unterschied in der Wirkstärke verschiedener Antihypertensiva im Durchschnitt ist. Dies kann in der Praxis sicherlich mit berücksichtigt werden, auch wenn das in der PHYSIC-Studie praktizierte Testverfahren selbstverständlich im klinischen Alltag nicht umsetzbar ist.