»Wir sitzen in der Warteschleife!« |
Ev Tebroke |
26.06.2025 10:00 Uhr |
Viel Geduld braucht es seit Jahren auch beim Thema Pharmaziestudium in Brandenburg. Landespolitisch hofft die Apothekerschaft nach wie vor auf die Umsetzung eines Studienstandorts Pharmazie an der BTU Cottbus. Seit mehr als 13 Jahren steht das Vorhaben auf der Agenda der Apothekerkammer. Im vergangenen Jahr hatte es dann endlich Hoffnung auf eine baldige Umsetzung gegeben. Eine länderübergreifende Fachgruppe hatte ein Konzept zur Umsetzung eines Studiengangs Pharmazie an der BTU Cottbus erarbeitet und den Ministerpräsidenten von Sachsen und Brandenburg als Entscheidungshilfe vorgelegt. »Die zehn Seiten liegen in den Staatskanzleien«, so Dobbert. Gehört habe man vom Brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke (SPD) diesbezüglich nichts.
Ein entsprechender Antrag der CDU zur Umsetzung, der den Start für einen entsprechenden Studiengang an der BTU zum Wintersemester 2028/2029 vorsah, sei im Landtag mit den Stimmen von SPD und BSW abgelehnt worden – obwohl die Vorgespräche mit Vertretern aller Parteien durchweg positiv gewesen seien, so Dobbert. »Das ist leider Politik.«
Bislang habe die SPD außer den in Koalitionsverträgen der zurückliegenden Landeregierungen verankerten Prüfaufträgen für einen möglichen Pharmaziestandort im Land Brandenburg keine klare Position bezogen. Der Prüfauftrag stehe auch aktuell im Koalitionsvertrag von SPD und BSW. Zudem sei erstmals eine Wertschätzung des apothekerlichen Berufsstands enthalten. »Das ist prima und freut uns!«, so Dobbert. »Aber es ist Zeit, dass die Landesregierung endlich mal Farbe bekennt, bekennen muss: Wollen wir politisch einen Studiengang Pharmazie in Brandenburg, oder wollen wir diesen nicht.«
Was die Kammerarbeit betrifft, so erinnerte Dobbert an die im nächsten Jahr anstehenden Neuwahl der Kammerversammlung. Er bat die Anwesenden, sich umzuhören, wer sich unter den Kolleginnen und Kollegen in der nächsten Kammerperiode von 2026 bis 2031 um die Belange der Apothekerschaft kümmern möchte. »Es braucht engagierte Kollegen«, schloss der Kammerpräsident.