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Rhinologika
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Wieder frei durchatmen

Schnupfen und an konzentriertes Arbeiten oder an Schlaf ist nicht zu denken? Ohne Frage bieten abschwellend wirkende Rhinologika schnelle Hilfe. Dabei können es befeuchtende und Kochsalz-haltige Nasensprays durchaus mit den α-Sympathomimetika aufnehmen – und das ohne Abhängigkeitspotenzial.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 31.10.2025  09:00 Uhr

Dass ein mögliches Abhängigkeitsrisiko von schleimhautabschwellenden α-Sympathomimetika nicht zu unterschätzen ist, zeigen Daten aus Dänemark und Norwegen. Die Dänische Apothekervereinigung warnte vor ein paar Wochen in einer Pressemitteilung davor, dass die im Land praktizierte Freiverkäuflichkeit von Nasensprays das Suchtrisiko fördere. Die dänischen Kollegen dringen darauf, die Abgabe auf Apotheken zu beschränken.

In der Tat ist seit gut einem Vierteljahrhundert in Dänemark der Verkauf von Dekongestiva außerhalb von Apotheken, etwa in Supermärkten, Tankstellen oder am Kiosk, erlaubt. Und seitdem steigen die Absatzzahlen. So würden in Dänemark inzwischen fast 4 Millionen Packungen Nasenspray pro Jahr verkauft – was beinahe eine Verdreifachung des Werts aus dem Jahr 2000 darstellt, als der Absatz bei 1,5 Millionen Packungen lag. Heute würden drei von vier Flaschen außerhalb von Apotheken verkauft, so die Apothekervereinigung.

Zwar ließen sich konkrete Zahlen zu Abhängigkeiten nicht ermitteln, so Helle Jacobsgaard, pharmazeutische Beraterin bei der Dänischen Apothekervereinigung. Allerdings legten die steigenden Absatzzahlen bei Nasenspray einen solchen Hintergrund nahe. Arzneimittel zur Behandlung von Erkältungssymptomen im Supermarktregal zwischen Halsbonbons und Süßigkeiten sende »ein falsches Signal« aus. Wie auch das Nachbarland Norwegen habe Dänemark ein Abhängigkeitsproblem in Zusammenhang mit Nasenspray. Auch in Norwegen gebe es einen »alarmierend hohen Verbrauch« von fast 9 Millionen verkauften Packungen pro Jahr. Schätzungsweise 700.000 Menschen seien laut norwegischen Medienberichten abhängig, so der Verband.

Schluss nach sieben Tagen

Das pharmazeutische Personal weiß es und berät dementsprechend: Bei Anwendung von Oxymetazolin oder Xylometazolin länger als sieben Tage kommt es durch das Rebound-Phänomen zu einer Rhinitis medicamentosa, also eines medikamentös ausgelösten Dauerschnupfens, der sich anfühlt als wäre die Nase verstopft und deren Schleimhäute trocken und borkig. Dieser Effekt kann durch das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid verstärkt werden. In der Folge greifen Betroffene erneut zum abschwellenden Nasenspray. Erste Anzeichen für eine Abhängigkeit ist das Gefühl, ohne die Anwendung von Nasenspray nicht mehr frei atmen zu können und es immer dabei haben zu müssen. Was Apotheker und PTA dann empfehlen können, fasst der nebenstehende Kasten zusammen.

Zu den Dekongestiva gibt es durchaus Alternativen. Mucoadhäsive (wie Wick® Erste Abwehr Mikrogel-Spray) sowie iso- und hypertone Salzlösungen sind gleichermaßen in der Lage, die Drainage und Belüftung im Stirn- und Nasenbereich zu verbessern. Werden sie rechtzeitig angewendet, können sie gar den Infektverlauf um etwa zwei Tage verkürzen, wie zwei große Studien im vergangenen Jahr darlegen konnten.

Zwei Tage – diese verkürzte Erkrankungsdauer können auch Eltern bei ihren Kindern herausholen, wenn sie konsequent hypertone Meersalz-Nasentropfen anwenden, berichteten britische Forschende um Professor Dr. Steve Cunningham von der Universität Edinburgh im vergangenen September beim Kongress der Europäischen Atemwegsgesellschaft (ERS). Der Pädiatrieprofessor Cunningham erklärte die Wirkung des Meersalzes so: »Chlorid wird von den Zellen, die die Nase und die Luftröhre auskleiden, verwendet, um in den Zellen hypochlorige Säure zu produzieren, die sie zur Abwehr einer Virusinfektion verwenden. Wenn man zusätzliches Chlorid zuführt, hilft dies den Zellen, mehr hypochlorige Säure zu produzieren, was dazu beiträgt, die Virusreplikation zu unterdrücken, was wiederum die Dauer der Virusinfektion und damit die Dauer der Symptome verkürzt.«

Folgende Salzlösungen sind in der Apotheke für Kinder verfügbar: Hysan® Salinspray, das 2,7-prozentige hypertone Meersalzlösung enthält, kommt der Konzentration in der Studie sehr nahe und ist für Kinder ab einem Jahr gedacht. 2,2 Prozent Meerwasser finden sich in Rhinomer® plus Schnupfenspray. Otriven® Meerwasser mit Eukalyptus (2,2 %) und Olynth® Ectomed Nasenspray (2,1 %) sind für Kinder ab sechs Jahren gedacht. Ab acht Jahren kann Aspecton® Nasenspray zum Einsatz kommen. Die hypertonen Meersalztropfen (1,5 %) enthalten zusätzlich Campher, Levomenthol, Thymian- und Eukalyptusöl. Bereits für das Säuglingsalter ist das homöopathische Komplexmittel Sinusitis Hevert® geeignet.

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