Wie man Kindern Ängste nimmt |
Auf einmal dürfen sie kaum noch raus, sich nicht mehr mit Freunden treffen und sollen womöglich eine Schutzmaske tragen: Viele Kinder verstehen derzeit die Welt nicht mehr. / Foto: Getty Images/Imgorthand
»Es ist wichtig, mit Kindern zu reden. Das hilft ihnen, die Situation besser zu verstehen und zu bewältigen«, so der Rat des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, Unicef. Sorgen und Ängste der Kinder dürften keinesfalls ignoriert oder verharmlost werden, schreibt das Hilfswerk auf seiner Website. »Sprechen Sie mit ihnen und hören Sie ihnen zu. Zeigen Sie, dass Sie ihre Gedanken ernst nehmen und schenken Sie ihnen Aufmerksamkeit. Kinder haben ein Recht darauf zu wissen, was in der Welt vor sich geht«, so die Meinung der Experten.
Dass Kinder entweder gar nicht oder wenn, dann in den meisten Fällen nicht schwer erkranken, sollte man ihnen in altersgemäßer Sprache erklären. Und dass die meisten Menschen zum Schutz ihrer Familie, Nachbarn, Kollegen und Freunde ebenfalls Außenkontakte meiden und zu Hause bleiben. Gibt es seit dem Beginn der Pandemie zahlreiche Berichte über Diskriminierung, so könne es wichtig sein herauszufinden, ob ein Kind Stigmen oder Vorurteilen ausgesetzt ist. Wenn Kinder Mobbing erfahren, müssten sie ermutigt werden, sich Erwachsenen anzuvertrauen.
»Erzählen Sie Helden-Geschichten. Erzählen Sie von Krankenschwestern oder Ärzten, Wissenschaftlern oder Apothekern, die sich für andere einsetzen, die helfen, den Ausbruch zu stoppen, und die dabei sind, einen Impfstoff zu entwickeln. Es gibt Ihren Kindern Hoffnung und nimmt ihnen Ängste, wenn sie wissen, dass es viele engagierte und hilfsbereite Menschen gibt«, rät Unicef.
Weil Kindertagesstätten und Schulen geschlossen wurden, das Sporttraining ausfällt und Kinder ihre Freunde erstmal nicht mehr treffen sollten, sei es jetzt besonders wichtig, Routinen und strukturierte Tagesabläufe einzuhalten. Das Hilfswerk betont, dass Kinder jetzt nicht vor Bildschirmen, Tablets und Handys versinken dürfen. Und gibt Anleitungen zum Lernen, Spielen und Basteln wie Kordel-Fingerübungen für zu Hause oder Malen von Mustern und Figuren im Sand beziehungsweise auf dem Papier.
»Schulfrei heißt nicht lernfrei«: So wie Lehrer online-zugängliche Aufgaben und Leselisten für ihre Schüler anbieten, so hat Unicef ein Kinderrechte-Schulpaket geschnürt, mit dem die eigenen vier Wände in eine Lernzone verwandelt werden können. Für die Klassen eins und zwei bietet es beispielsweise das 16-seitige Arbeitsheft »Kinderrechte – Schule und Lesen weltweit« einfache Lese- und Schreibübungen für Lesestarter. Das 36-seitige Schülerheft »Kinderrechte – Kinder der Welt« für die Klassen drei und vier beinhaltet verschiedene Erzähltexte. Wie die Malvorlagen lässt sich das Lernmaterial kostenlos oder gegen eine freiwillige Spende downloaden. In einem nächsten Schritt lassen sich Kinderrechte-Rätsel zum Mitraten herunterladen.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.