Wie man Gersten- und Hagelkorn behandelt |
Brigitte M. Gensthaler |
25.02.2025 10:30 Uhr |
Lidrandhygiene ist auch das A und O bei einer schuppenden Lidrandentzündung (Blepharitis squamosa), die durch Über- und Fehlsekretion der Meibom-Drüsen entsteht. »Die Entzündung ist oft vergesellschaftet mit trockenen Augen, da der Tränenfilm nicht mehr richtig zusammengesetzt ist«, informierte Wieners. Dagegen ist die Blepharitis ulcerosa eine bakterielle Lidrandentzündung mit Krustenbildung, die zum Verlust oder zur Fehlbildung von Wimpern führen kann.
Die schuppende Blepharitis sei »nicht heilbar, aber gut stabilisierbar«, sagte die Apothekerin. Nötig sei eine zweimal tägliche Lidrandpflege und -massage – und das über zwei bis vier Wochen, bis eine erste Besserung eintritt. Dann müsse man einmal täglich Lidränder pflegen.
Die Apothekerin empfahl, den Patienten die Pflege der Lidränder genau zu erklären. Zur Reinigung der Drüsen werden zunächst feuchtwarme Umschläge für circa 10 Minuten aufgelegt, um das zähe Sekret der Meibom-Drüsen zu verflüssigen; dafür gibt es spezielle Augenmasken, Wärmebrillen oder Gelmasken. Das Sekret wird dann sanft in Richtung Lidspalt ausmassiert. »Am Oberlid immer von oben nach unten vorsichtig streichen – der Druck ist sanft, so wie man einen Lidstrich zieht«, veranschaulichte die Apothekerin. Am Unterlid natürlich von unten nach oben streichen. Danach wird die Lidhaut mit speziell abgestimmten Produkten gereinigt. Im dritten Schritt erfolgt die Nachbenetzung mit künstlichen Tränen.