Wie lange hält der Immunschutz nach Mpox-Impfung? |
Christina Hohmann-Jeddi |
08.10.2024 17:00 Uhr |
Wer 2022 geimpft wurde, könnte eventuell eine Auffrischung gebrauchen. Darauf weisen Daten hin, die ein Team um Dr. Ai-ris Collier und Professor Dr. Dan Barouch vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston jetzt im Journal »JAMA« veröffentlichten. Für die Untersuchung hatte das Team 45 Erwachsene rekrutiert, die entweder zwei Dosen (n = 22) oder eine Dosis (n = 26) des MVA-BN-Impfstoffs erhalten hatten oder bei denen die Diagnose einer Mpox-Infektion bestätigt worden war (n = 3). Dabei hatten einige Geimpfte statt der vorgeschriebenen 0,5 ml-Dosis subkutan, 0,1 ml des Impfstoffs intradermal erhalten, was aufgrund des Impfstoffmangels zu dieser Zeit zum Teil empfohlen wurde.
Ihre maximalen Antikörpertiter erreichten die Probanden, die eine Dosis erhalten hatten, etwa drei Wochen nach Impfung. Nach zwölf Monaten lagen die Titer geringfügig über den Ausgangswerten. Bei Teilnehmern, die zwei Dosen des MVA-BN-Impfstoffs erhalten hatten, sahen die Spiegel besser aus. Bei ihnen waren die Mpox-Antikörperreaktionen nach zwölf Monaten vergleichbar mit oder etwas niedriger als die Spitzen-Antikörperreaktionen bei Personen, die nur eine Dosis erhalten hatten, heißt es in der Publikation.
Diese Titer böten allerdings nur einen begrenzten Schutz. »Diese Daten legen nahe, dass die schützende Immunität bei Personen, die 2022 mit MVA-BN geimpft wurden, möglicherweise abnimmt und dass eine Auffrischung erforderlich sein könnte, um eine robuste schützende Immunität aufrechtzuerhalten«, folgern die Autoren um Collier. Größere Studien seien aber erforderlich, um die Ergebnisse zu bestätigen und die Wirksamkeit des Impfstoffs im Zeitverlauf zu bewerten.