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Digitale Erinnerungen

Wie künstliche Intelligenz das Gedächtnis beeinflusst

Digitale Technologien, insbesondere das Internet und künstliche Intelligenz (KI), beginnen zunehmend die Mechanismen zu beeinflussen, mit denen Menschen Informationen verarbeiten, speichern und abrufen. Dies nur negativ zu sehen und eine generelle Verschlechterung des Gedächtnisses zu beklagen, wäre falsch. Die aktuelle Forschung zeichnet ein differenzierteres Bild.
Theo Dingermann
14.02.2025  13:30 Uhr
Eine neue Situation durch die breite Verfügbarkeit von KI

Eine neue Situation durch die breite Verfügbarkeit von KI

Die Revolution im Bereich der KI wirft eine Vielzahl von Fragen auf. Die große Sprachmodelle (LLM) werden vermehrt in Suchmaschinen und anderer Software integriert, was bedeutet, dass sie für die meisten Menschen zu einem Teil des Alltags werden. Und dies kann das Lernen und das Gedächtnis deutlich relevanter beeinflussen als das herkömmliche Googlen. So befürchten viele, dass die Nutzung von Chatbots und anderen KI-Tools zur kognitiven Trägheit beim Menschen führen könnte. Schlimmer noch wäre es, wenn Gedanken auf faktisch falschen (KI-generierten) Erinnerungen basierten.

Das mag übertrieben klingen. Allerdings können generative KI-Systeme bereits jetzt so genannte »Deadbots« erzeugen, digitale Avatare von Verstorbenen, die unter anderem Dinge sagen, die die lebende Person nie gesagt hat. Hier wird dann eine Erinnerung erzeugt, die faktisch nicht existiert. Daraus entsteht die Gefahr, dass Nutzer solcher Systeme durch die überzeugende Darstellung falscher Informationen eine Art Pseudogedächtnis entwickeln.

Andererseits können generative KI in Suchmaschinen und persönliche Assistenzsysteme auch das Lernen und die Erinnerung durch personalisierte und kontextbezogene Wissensvermittlung fördern. Das wiederum kann dazu führen, dass Menschen nach der Nutzung der Assistenzsysteme ihre eigene Wissensleistung überschätzen – ein Effekt, der durch KI-gestützte Zusammenfassungen noch verstärkt werden könnte.

Der Einfluss der KI auf autobiographische Erinnerungen

Hilfsmittel zur Unterstützung des Gedächtnisses nutzen Menschen seit Jahrhunderten, darunter die Druckerpresse, den Fotoapparat und Videokameras. Wie wirkt sich hier das inzwischen immer verfügbare enorme Wissen aus, das im Internet gespeichert ist? Höhlt das Internet das menschliche Gedächtnis aus, begannen Forschende zu fragen? Erste Studien aus dem Jahr 2011 schienen diese Hypothese zu stützen. Danach tendierten Menschen dazu, sich mit schwierigen Fragen zunächst nicht selber zu beschäftigen, sondern diese instinktiv an das Internet und Computer zu delegieren.

Auch deutete sich an, dass die Bereitschaft, sich auch an vermeintlich Ergebnisse einer Recherche zu erinnern, abnahm, wenn ihnen gesagt wurde, dass die Maschine ihre Notizen speichern und nicht löschen würde. Die Testpersonen erinnerten sich oft besser an den Ordner, in dem sie Fakten gespeichert hatten, als an die Informationen selbst. Aber auch diese Ergebnisse ließen sich nicht zuverlässig reproduzieren.

Daher ist es für endgültige Schlüsse zu früh. Trotz erster experimenteller Ansätze gibt es bislang nur wenige belastbare Daten zur langfristigen Wirkung von KI auf das Gedächtnis. Die Geschwindigkeit technologischer Entwicklungen macht es zudem schwierig, stabile Erkenntnisse zu gewinnen. Aus diesem Grund ist die Beschäftigung mit der digitalen Gedächtnisunterstützung sowohl hinsichtlich der neurokognitiven Grundlagen als auch hinsichtlich der sozialen und psychologischen Konsequenzen weiter eine große Herausforderung für die einschlägigen Wissenschaften.

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