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Pharmazeutische Technologie

Wie kommt der Arzneistoff in die Lunge?

Die Lunge ist darauf ausgelegt, Fremdpartikel gar nicht erst hereinzulassen oder schnellstmöglich herauszubefördern – auch Arzneistoffe. Wie bekommt man sie dennoch tief genug hinein, bis in die feinsten Verästelungen und zur Phasengrenze zwischen Blut und Atemluft am Alveolar-Epithel? Denn dort werden sie zum Beispiel bei einer bakteriellen Infektion gebraucht.
Daniela Hüttemann
14.11.2023  14:30 Uhr

Die Inhalatoren von morgen

Scherließ gab auch einen Ausblick, woran in der Inhalator-Technologie noch gearbeitet wird. Sie geht davon aus, dass zum Beispiel in Zukunft mehr Pulvern Magnesiumstearat als Hilfsstoff beigemischt wird. Es helfe, die Balance zwischen dem Anhaften auf dem Träger und der Ablösung am Wirkort zu finden. Als eine Art Hochdosis-Formulierung bezeichnete die Referentin die sogenannte Pulmo-SphereTM-Technologie. Über Sprühtrocknung entstehen poröse, leichte Partikel, die sehr gut fliegen. Damit sollen Arzneistoffe, die hochdosiert in der Lunge gebraucht werden, in größerer Menge pulmonal applizierbar werden, zum Beispiel Tobramycin im TOBI®-Podhaler®. An weiteren Hochdosis-Formulierungen werde gearbeitet, um Antibiotika und Makromoleküle pulmonal verabreichen zu können.

Nicht nur an der Partikelstruktur werde gefeilt, sondern auch an den Devices. Gemäß dem KISS-Prinzip (Keep it simple and stupid) soll die Anwendung für den Patienten so einfach wie möglich werden. Smarte Devices merken zum Beispiel bereits, wann der Patient mit dem Einatmen beginnt und geben erst dann die Dosis frei. Digitale Inhalatoren geben Anweisungen, direktes Feedback und erinnern an die nächste Applikation.

Zudem gebe es zwei gegenläufige Trends: Auf der einen Seite Single Use Devices wie Twincer™ und Cyclops™, die handlich und perfekt vorbereitet sind, allerdings viel Müll produzieren. Umgekehrt arbeiten Pharmafirmen auch an der Verwendung recycelter oder bioabbaubarer Materialen für die Inhalatoren, was angesichts der qualitativen Anforderungen für Arzneimittel nicht ganz einfach ist, oder an Mehrfach- und Rücknahmesystemen und an einer CO2-neutralen Herstellung.

Für die Umweltbilanz spielen bei den Aerosolen die Treibmittel eine besondere Rolle. Seit Verbot der Treibhaus-wirksamen und Ozonschicht-schädigenden FCKW in den 1990er-Jahren werden derzeit noch Norfluran (HFA 134a) und Apafluran (HFA 227) verwendet, die zwar nicht die Ozonschicht schädigen, deren Treibhaus-Potenzial aber immer noch vorhanden ist. „Das geht noch besser“, berichtete Scherließ über 1,1-Difluorethan (HFA 152a), mit dem Chiesi derzeit erste Produkte in der Phase I teste. Astra-Zeneca und Honeywell arbeiten daran, in möglichst all ihren Präparaten die derzeitigen Treibmittel durch Tetrafluorpropen zu ersetzen. Sein Treibhauspotenzial liegt unter dem von CO2.

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