Wie Insulin die Zellprozesse reguliert |
Theo Dingermann |
06.03.2025 17:00 Uhr |
In genomweite Assoziationsstudien (GWAS) wurden zudem untypische Insulin-Zielproteine identifiziert, die potenziell zur Entwicklung einer Insulinresistenz beitragen könnten, wie die Forschenden spekulieren. Mithilfe netzwerkbasierter Analysen gelang es den Forschenden zudem, interindividuelle Unterschiede der Phosphosignalwege zu identifizieren. Dabei entdeckten sie auch neue mutmaßliche Kandidaten für bisher unbekannte Insulinsignale und wichtige regulatorische Knotenpunkte, die für die Signaltransduktion unerlässlich sein könnten.
Zum ersten Mal wurde entdeckt, dass Insulin Phosphorylierungen des präkatalytischen Spleißosomenkomplexes, einem zentralen Steuerungselement der Genregulation, bewirkt. Das deutet darauf hin, dass Insulin direkt mit der RNA-Prozessierung im Skelettmuskel verbunden ist. Diese Erkenntnis könnte neue Einblicke in die Steuerung der Muskelaktivität und deren Einfluss auf Stoffwechselerkrankungen geben.
»Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse über die Mechanismen der Insulinwirkung und könnte entscheidend dazu beitragen, neue und gezieltere Therapien für Menschen mit Insulinresistenz und Diabetes mellitus zu entwickeln«, sagt Professor Dr. Michael Roden, Wissenschaftlicher Geschäftsführer und Sprecher des Vorstands des DDZ, in einer Mitteilung des Zentrums. Die Forschenden hoffen, dass diese Ergebnisse langfristig nicht nur das Verständnis für die Entstehung von Typ-2-Diabetes verbessern, sondern auch neue Behandlungsansätze liefern können.