| Theo Dingermann |
| 25.11.2025 11:00 Uhr |
Was ist also Patienten zu raten, die GLP-1-Agonisten anwenden und nun wegen der möglichen Nebenwirkung NAION besorgt sind? Wie immer gilt, dass diese Wirkstoffe auf Basis eines positiven Nutzen-Risiko-Verhältnisses zugelassen sind. Dort, wo sie indiziert sind, können und sollten sie ohne Bedenken nach Vorschrift angewendet werden.
Das ist allerdings bei dieser Wirkstoffgruppe längst nicht immer der Fall. Es blüht ein lukrativer Schwarzmarkthandel und oft werden absurde Anwendungstipps kommuniziert. So gestattet offensichtlich die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA aktuell die Ausstrahlung eines Youtube-Videos, in dem ohne klinische Evidenz ein Mikrodosing, also eine bewusste Unterdosierung, von GLP-1-Agonisten angepriesen wird. Klagt ein Patient ohne offensichtlichen äußeren Anlass etwa über einen plötzlichen Sehverlust oder eine rasche Verschlechterung des Sehvermögens, sollten Heilberufler daher nachfragen, ob womöglich eine Off-Label-Anwendung eines Inkretinmimetikums besteht.