Wie halten wir es mit dem Cannabis? |
Cornelia Dölger |
30.09.2025 14:10 Uhr |
Mit der Verschärfung will Warken Missbrauch unterbinden. Mit dem CanG wurde nämlich auch der Gebrauch von medizinischem Cannabis über das MedCanG neu geregelt. Cannabis kann damit auf normalem Rezept verordnet werden, auch online. Dass seitdem die Importzahlen von Cannabisblüten zu medizinischen Zwecken in die Höhe schossen, legt den Verdacht nahe, dass es sich um Privatrezepte für Selbstzahler handelt.
Noch ist der Entwurf nicht auf dem Kabinettstisch – und dies zeigt den Gesprächsbedarf zwischen den Koalitionären an. Ein angedachter Termin für Anfang September fand nicht statt, wohl weil die Positionen vorab zu weit auseinander gingen. Denn auch hier hatte die SPD-Politikerin Wegge im Vorfeld gegen eine Verschärfung getrommelt; der Zugang zu Medizinalcannabis für Patientinnen und Patienten sei vereinfacht worden, eine »verlässliche, wohnortnahe und barrierefreie Versorgung« sei sicherzustellen. Die digitale Versorgung spiele insbesondere für chronisch Kranke sowie in unterversorgten Gegenden eine wichtige Rolle – ein Argument, das auch die Cannabisversorger anbringen, wenn es um die geplante Änderung geht.
So wertet Anbieter Grünhorn die Evalutionsergebnisse positiv. Die Teillegalisierung sei ein »Lichtblick auch für therapiebedürftige Menschen«, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Regulierung bei Cannabis sei »auf dem richtigen Weg«, so Grünhorn-CEO Stefan Fritsch. Die geplante Verschärfung des MedCanG sei hingegen kontraproduktiv und gefährde die Patientenversorgung.
Ob sich Union und SPD auf einen Weg einigen können, könnte sich kommende Woche zeigen. Das MedCanG soll nach PZ-Informationen am 8. Oktober im Kabinett besprochen werden.