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EHEC-Ausbruch

Wie gefährlich sind EHEC-Bakterien?

Das vermehrte Auftreten von EHEC-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern hat die Behörden alarmiert. Dabei sind Infektionen mit dem Erreger keine Seltenheit. Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Erreger.
dpa
PZ
02.09.2025  16:00 Uhr

Allein in diesem Jahr hat das Robert-Koch-Institut bereits 3838 EHEC-Fälle registriert. Im Vorjahr waren es 4571 Meldungen. Zuletzt hatte eine Häufung von Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern für Aufsehen gesorgt. Die Zahl der Betroffenen hat sich dort seit Mitte August auf insgesamt 22 erhöht, größtenteils Kinder. Die Infektionsquelle ist weiterhin unbekannt.

EHEC steht für enterohämorrhagische Escherichia coli. Das sind bestimmte Stämme des Darmbakteriums E. coli, die krank machen können. Sie kommen vor allem bei Wiederkäuern wie Rindern vor. Weniger als 100 EHEC-Keime reichen aus, um einen Menschen zu infizieren. Die Bakterien bilden Shigatoxine, starke Zellgifte. Sie können schweren Durchfall und ein hämolytisch-urämisches Syndrom auslösen. Dabei handelt es sich um eine Komplikation, die zu Nierenversagen führen kann. Besonders gefährdet sind Kinder, weil ihr Immunsystem und ihre Organe noch nicht vollständig entwickelt sind.

Wie steckt man sich mit EHEC an?

Das Bakterium findet sich vor allem im Kot von Wiederkäuern wie Ziegen, Rindern, Schafen oder Rehen. Direkter Kontakt mit den Tieren ist ein Übertragungsweg. Aber auch der Verzehr von Obst und Gemüse kann zu Infektionen führen, weil Anbauflächen mit Gülle gedüngt werden. Möglich ist auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch. Die Bakterien werden mit dem Stuhl ausgeschieden und haften bei schlechter Hygiene zum Beispiel an Händen. Da EHEC relativ unempfindlich sind, können sie in der Umwelt wochenlang überleben.

Wie schütze ich mich vor einer EHEC-Infektion?

Wie auch zum Schutz vor anderen Infektionen gilt: Hände gründlich mit Wasser und Seife waschen – vor dem Kochen, nach dem Kontakt mit rohem Fleisch oder nach dem Streicheln von Tieren. Am besten 20 bis 30 Sekunden lang und nicht nur die Handinnenflächen, sondern auch die Handrücken, erläutert die BZgA in Köln auf einem Merkblatt.

Beim Kochen das Fleisch immer gut durchgaren, besonders Hackfleisch (Kerntemperatur mindestens 70 Grad Celsius) und Geflügel. Rohmilch wird nur empfohlen, wenn sie pasteurisiert ist. Und rohes Gemüse und Salat muss gründlich gewaschen werden, das gilt auch für Kräuter und Sprossen. Empfohlen wird, Schneidebretter und Messer gründlich zu reinigen, wenn sie Kontakt mit rohem Fleisch hatten.

Wie erkenne ich, ob ich mit EHEC infiziert bin?

Zwischen dem Verzehr verunreinigter Lebensmittel und den ersten Beschwerden liegen meist drei bis vier Tage, so das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Eine EHEC-Infektion zieht wässrigen, teils auch blutigen Durchfall nach sich. Den Betroffenen ist häufig übel, sie haben Bauchschmerzen und übergeben sich. Bei 10 bis 20 Prozent der Erkrankten entwickelt sich als schwere Verlaufsform eine blutige Darmentzündung mit krampfhaften Bauschmerzen, blutigem Stuhl und teilweise Fieber. Eine Infektion kann aber auch ohne Beschwerden verlaufen und unerkannt bleiben.

Der schwerste Verlauf einer EHEC-Infektion ist das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Die EHEC-Gifte können dabei zu Blutarmut, Gefäß- und schweren Nierenschäden und sogar zum Tod führen.

Was muss ich tun, wenn ich Beschwerden habe?

Wer Durchfall hat, verliert viel Salz und Flüssigkeit. Um den Verlust auszugleichen, sollen Erkrankte viel trinken. Wer starke Beschwerden hat, sollte sofort zum Arzt gehen. Das gilt vor allem für Säuglinge und ältere Menschen. Antibiotika helfen bei dieser EHEC-Infektion meist nicht, sie können die Krankheit sogar verschlimmern.

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