Wie die Sparmaßnahmen das Pharmazie-Studium beeinflussen |
Alexandra Amanatidou |
26.08.2025 07:00 Uhr |
Die Streichung der vier Stellen kann sich auf die Qualität des Unterrichts auswirken. »Wir haben nicht sofort weniger Studierende. Das heißt, die Streichung der vier Stellen führt zu Lasten der Vorhandenen«, so Witte.
Diese Sorge teilt auch die Fachschaft Pharmazie Berlin, also die Vertretung der Pharmaziestudierenden. »Wir befürchten, dass diese sich in den kommenden Semestern besonders auf unsere Labor-Praktika auswirken könnten«, heißt es aus der Fachschaft. Im Jahr 2023 hatte das Institut für Pharmazie rund 810 Studierende, während die Institute für Biologie, Chemie und Biochemie jeweils über 1.400 bzw. 1.690 Studierende zählten.
Die Labor-Praktika stellten einen obligatorischen Teil des Studiums dar, bei dem eine fachgerechte und umfangreiche Betreuung unumgänglich sei. Laut der Studienordnung für den Studiengang Pharmazie der FU gibt es im Laufe der acht Semester, die das Studium dauert, 18 Labor-Praktika. »Ein Mangel an betreuenden Personen könnte zusätzlich zu einer Minderung der Ausbildungsqualität führen«, teilt die Fachschaft weiter mit. Welche Lehrveranstaltungen schlussendlich von den finanziellen Kürzungen betroffen sein könnten, werde sich erst in den kommenden Semestern herausstellen.
Witte betreute im vergangenen Wintersemester zusammen mit drei anderen Angestellten ein Praktikum. »Eine Stelle ist gestrichen worden. Und wenn drei die Arbeit von vier machen, ist es logisch, dass das zu Lasten der Qualität geht oder mit Mehrarbeit verbunden ist.« Um Qualitätseinbußen zu vermeiden, müssten die Mitarbeitenden überproportional engagiert sein. »Das ist uns in diesem Semester gelungen.« Das sei von Doktoranden mit einem zeitlich befristeten Vertrag auf Dauer sehr schwer zu verlangen.
Von der Politik erwartet er eine langfristige Planbarkeit und eine finanzielle Ausstattung der Hochschulen, die ein vernünftiges, strukturiertes Arbeiten ermöglichen. »Berlin hat keine Großindustrie und keine Bodenschätze. Es hat Kultur und Wissenschaft. Und diese Ressourcen muss man fördern und fordern.«