Wie Apotheken sich vor Einbruch schützen |
Jennifer Evans |
08.08.2025 18:00 Uhr |
Wichtig ist, dass sich Apothekenteams gut auf solche Ausnahmesituationen vorbereiten. Notrufnummern von Polizei, Versicherungen und Berufsgenossenschaft (BG) sollten sie sichtbar in der Offizin platzieren sowie Anweisungen dazu, wie der Tatort im Ernstfall abzusichern und was zu tun ist. Zum Beispiel Fotos machen, protokollieren und den Betrieb vorerst schließen.
Auch ein paar Verhaltenstipps im Vorfeld helfen, es den Einbrechern schwerer zu machen. Jedes Teammitglied sollte darauf achten, Fenster und Türen auch bei kurzer Abwesenheit zu schließen. Bei einer Glastür sollte der Schlüssel nicht innen stecken bleiben. Und geht einmal ein Apotheken-Schlüssel verloren, auf jeden Fall den Schließzylinder austauschen.
Empfehlenswert ist ebenfalls, nicht zu viel Bargeld über Nacht in der Kasse zu lassen. Darüber hinaus sollte das Apothekenteam in seinem Safe nicht gleich alles Wichtige verstauen. Besser ist dagegen, Daten, Betäubungsmittel und Geld zu verteilen – etwa mithilfe von zwei Tresoren. Man spricht in dem Fall von Risikoteilung. Die Safes sollten zertifiziert sein – auch mit Blick auf den Feuerschutz.
Als Faustregel gilt: Kleine Safes entweder einmauern oder im Boden verankern – und zwar mindestens an vier Punkten. Größere ab 1000 kg dürfen sichtbar platziert sein. Das hat den Vorteil, dass die Kriminellen nicht alles auf den Kopf stellen, weil sie so wissen, wo die entscheidenden Gegenstände gelagert sind.
Kommt es dennoch zu einem Einbruch, womöglich sogar mit Gewalt, sollte die Apothekenleitung an die psychischen Folgen für die Mitarbeitenden denken. Die können von Angst, Hilflosigkeit über Schlafstörungen und Ekelgefühl bis hin zu Panikattacken und Albträumen reichen. Um das Sicherheitsgefühl wiederherzustellen, sollte der Chef offen mit seinem Team über die Vorfälle sprechen. Bei Bedarf kann auch ein Notfallpsychologe zum Einsatz kommen. Ist die BG über den Vorfall informiert, übernimmt sie in der Regel auch die Kosten für eine mögliche Heilbehandlung.