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pDL Inhalativa-Schulung

Wer macht zuerst vor – Patient oder Apotheker?

Essenzieller Punkt der Inhalativa-Schulung ist das praktische Üben mit dem Inhalator. Jetzt gibt es eine neue Empfehlung für den Workflow bei Patienten mit Folgeverordnung und entsprechende Schulungsvideos für Apothekenteams.
Daniela Hüttemann
28.01.2025  13:32 Uhr

Bislang sieht der Ablauf der pharmazeutischen Dienstleistung (pDL) »erweiterte Einweisung in die korrekte Arzneimittelanwendung mit Üben der Inhalationstechnik« vor, dass zunächst die pharmazeutische Fachkraft dem Patienten mit seinem Gerät beziehungsweise einem Dummy demonstriert, wie das Device korrekt angewendet wird. Dann soll der Patient es selbst machen, während Apotheker oder PTA begleitend erklären, auf Fehler hinweisen und Verbesserungen vorschlagen. Für Erstverordnungen soll dieses Vorgehen auch beibehalten werden, erklärte Dr. Nina Griese-Mammen von der ABDA kürzlich im Rahmen der Fortbildungsreihe »pDL Campus live«.

Für Patienten mit Folgeverordnung, die ihr Device vermeintlich schon kennen, wurde die empfohlene Reihenfolge nun jedoch umgedreht. Dies hat etwas mit der Ansprache der Patienten zu tun. Viele Patienten meinten, sie könnten richtig inhalieren und seien sich ihrer Fehler nicht bewusst. Das bewies kürzlich eine Auswertung 258 durchgeführter Inhalativa-pDL. Daher sähen sie bei sich selbst auch nicht unbedingt einen Schulungsbedarf, wenn in der Apotheke die entsprechende pDL angeboten wird, berichteten die Apotheker Dr. Katja Renner und Dr. Eric Martin.

»Ich frage hartnäckig bei jeder Erstverordnung, ob der Patient schon geübt hat und bitte ihn, mir es einmal vorzumachen«, so Martin, der in den Schulungsvideos zu sehen ist. Es komme auf die Ansprache an, ergänzte Renner. Manche langjährigen Asthmapatienten empfänden das Angebot sonst mitunter fast als übergriffig.

Nicht Fehler betonen, sondern gute Argumente bringen

Statt Fehler zu unterstellen, sollte man den Nutzen für den Patienten betonen. »Ich frage zum Beispiel: Mögen Sie mir kurz zeigen, wie Sie es machen? Vielleicht habe ich noch einen Tipp, damit der Wirkstoff besonders tief in Ihre Bronchien kommt, denn Sie wollen ja gut atmen können«, so die Apothekerin. »Sagen Sie dann nicht, der Patient mache alles falsch. Fokussieren Sie sich auf die wichtigsten Fehler.« Der Patient dürfe weder brüskiert noch überfordert werden.

Renner sagt zum Beispiel: »Das haben Sie gut gezeigt, aber da und dort können wir noch etwas verbessern. Ich mache Ihnen einmal vor, wie Sie die Inhalation vertiefen können, damit Sie noch besser Luft bekommen.« Der Patient solle die Apotheke zufrieden und mit einem guten Gefühl verlassen. »Er wird dann wiederkommen und dann bitten Sie ihn um ein Feedback, wie es mit seiner Therapie läuft.«

»Was auch gut funktioniert: Kleine Wissenshappen fallen lassen«, empfahl Arzneimittelexperte Dr. Wolfgang Kircher. Zum Beispiel: Wissen Sie eigentlich, dass Ihr Dosieraerosol bei tiefen Temperaturen nicht so gut funktioniert? Oder dass man bei Pulverinhalatoren durchaus einen Widerstand beim Einatmen spüren sollte, ergänzte Dr. Eric Martin. Man sollte immer auch erklären, warum der Patient beispielsweise das Dosieraerosol vorher schütteln muss oder nach dem inhalativen Corticosteroid (ICS) den Mund ausspülen soll. Verständnis für die einzelnen Schritte erhöhe die Chance, dass sich der Patient beim Ausüben daran erinnert.

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