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Nascherei mit Nebenwirkungen

Wer bei Lakritz aufpassen sollte

Für den charakteristischen Geschmack von Lakritz sind Glycyrrhizin und Salmiak verantwortlich. Beide Stoffe sollten nicht in zu großen Mengen konsumiert werden. Was genau bedeutet das für Lakritz-Liebhaber?
AutorKontaktdpa
Datum 21.05.2024  15:00 Uhr

Lakritz wird aus dem Saft der Süßholzwurzel hergestellt. «Bei der Frage nach der Schädlichkeit von Lakritz muss man erst einmal zwischen Kinder- und Stark-Lakritz unterscheiden», sagt Dr. Christian Schulze. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung für Pharmazeutische Biologie an der Universität Greifswald. Und er gibt Entwarnung: «In Lakritz für Kinder ist kaum etwas vom potenziell schädlichen Stoff Glycyrrhizin enthalten.»

Es gibt einen EU-Grenzwert, der besagt, dass in 100 g Produkt maximal 200 mg Glycyrrhizin enthalten sein dürfen. Der genaue Gehalt von Glycyrrhizin muss auf der Verpackung zwar nicht angegeben werden. Doch der Verzehr von üblichen Mengen Kinderlakritz gilt als ungefährlich.

Ein Freifahrtschein zum großzügigen Naschen ist das aber nicht: «Was ich bezüglich der Zutaten von Kinderlakritz viel bedenklicher finde und was eigentlich immer übersehen wird, ist der hohe Zuckergehalt», sagt Professor Dr. Martin Smollich. Er ist Ernährungswissenschaftler und Pharmakologe am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Lübeck. Zucker ist demnach die Hauptzutat in Lakritz-Produkten. «Hinzu kommen Zuckersirup und oft Salmiak, also Ammoniumchlorid. Kinder, aber auch erwachsene Risikogruppen, sollten vor allem deswegen auf einen übermäßigen Verzehr verzichten», sagt Smollich.

Salmiak verleiht dem Lakritz einen typischen, stechend salzigen Geschmack – vor allem auch bei Erwachsenenlakritz. Es kann den Mineralhaushalt von Kindern stören, wie Schulze warnt. Es drohen Symptome wie Übelkeit oder Erbrechen.

Lakritz wirkt auf den Mineralstoffwechsel

Doch was ist mit Erwachsenenlakritz? Stark-Lakritz enthält mehr Glycyrrhizin als Kinderlakritz, was übrigens nicht nur für Kinder zum Problem werden kann: «Bei Erwachsenen können höhere Dosen Glycyrrhizin und Salmiak im Körper eine Kette von Nebenwirkungen auslösen», sagt Schulze.

Glycyrrhizin wird im Körper zu Glycyrrhetinsäure abgebaut. Sie kann in den Nieren ein Ansteigen des Cortisol-Spiegels bewirken. Dadurch kommt es zu Veränderungen im Mineralstoffwechsel, Natrium reichert sich an, Kalium geht verloren. Die Folgen: «Der Blutdruck kann steigen, es können Wassereinlagerungen in den Gelenken und im Gesicht entstehen, außerdem kann es zu Muskelschwäche und einer Störung der Kaliumkonzentration im Blut kommen», zählt Smollich auf.

Beim Verzehr von Stark- und Salmiaklakritz sollten deswegen Personen mit einer Herzinsuffizienz vorsichtig sein. Außerdem alle, die Cortisol-Präparate zu sich nehmen, unter Bluthochdruck leiden oder auf ihren Wasser- und Mineralsalzhaushalt achten müssen, etwa weil sie entwässernde Tabletten einnehmen.

«Die genannten Personengruppen können schon mit der Aufnahme einer normalen Süßigkeitenmenge in Bereiche kommen, die für sie gefährlich werden können», sagt Schulze. Ab welcher Menge Glycyrrhizin genau toxisch wirkt, ist aber individuell unterschiedlich und hängt unter anderem von Körpergröße, Gewicht und Ernährungs- beziehungsweise Bewegungsgewohnheiten ab.

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