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Anosmie

Wenn Geruchs- und Geschmackssinn versagen

Jedes Jahr verlieren rund 50.000 Menschen in Deutschland ihren Geruchs- oder Geschmackssinn. Über mögliche Ursachen, Therapiemöglichkeiten und wie der Alltag ohne diese wichtigen Sinne organisiert werden kann, informiert die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC).
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 17.09.2019  08:00 Uhr

Am 29. September veranstaltet die Fachgesellschaft einen Patiententag in Dresden. Dabei soll es unter anderem um Riech- und Schmeckstörungen gehen. Obwohl die chemischen Sinne gut erforscht seien, stellen Diagnose und Therapie solcher Störungen auch heute noch eine Herausforderung dar, heißt es in einer Pressemitteilung. »Chemische Sinneseindrücke sind hochgradig subjektiv«, erklärt Professor Dr. Thomas Hummel, Leiter des Riech- und Schmeckzentrums an der HNO-Klinik des Dresdener Universitätsklinikums. Wie stark ein Riechverlust ist, sei daher nicht leicht zu messen. Ein objektives Maß biete die Ableitung der Hirnstromkurve, in der sich die Duftwahrnehmung abzeichne.

Die Ursachen für einen Geruchs- und Geschmacksverlust sind vielfältig. Wohl am häufigsten tritt er vorübergehend bei Erkältungen und Nasennebenhöhlenentzündungen auf. Klinisch relevant sei ein solcher Riechverlust (Anosmie) aber erst, wenn er auch nach Abklingen der Infektion bestehen bleibt. »Das kann etwa nach einer echten Virusgrippe passieren, wenn die Viren die Riechschleimhaut geschädigt haben«, erläutert Hummel. Oft kehre das Riechvermögen zwar vollständig zurück, dies könne jedoch Monate bis Jahre dauern. Ebenfalls typisch ist eine Anosmie bei chronischer Sinusitis. Wird die Entzündung medikamentös unterdrückt oder wird eine mechanische Ursache wie Polypen entfernt, stehen auch hier die Chancen auf Heilung gut. Auch Medikamente können Geruch und Geschmack trüben. Hier kann ein Präparatewechsel sinnvoll sein.

Liegt der Schaden aber tiefer im Gehirn, erholt sich der Geruchssinn in der Regel nicht davon. Ursachen können hier ein Schädel-Hirn-Trauma oder die neurodegenerative Parkinson-Erkrankung sein. »Bei der Therapie versucht man seit einigen Jahren, sich die Plastizität der chemischen Sinne zunutze zu machen«, informiert die Fachgesellschaft – durch regelmäßige morgend- und abendliche Riechtrainings. Denn derzeit gehen Forscher davon aus, dass sich Riech- und Schmeckzellen nach einer Schädigung regenerieren können.

Zeitpläne für Hygiene von Körper und Haushalt

In einer Patientenbroschüre gibt die Arbeitgemeinschaft Olfaktologie und Gustologie der DGHNO-KHC Tipps, wie Patienten Riech- oder Schmeckbeeinträchtigung im Alltag kompensieren können – und auch, welche Vorsichtsmaßnahmen sie ergreifen sollten. »Mit dem Riech- und Schmecksinn geht ein wichtiges Alarmsystem verloren«, erklärt Hummel – die Sinne könnten lebensrettend sein, wenn es um Brandgeruch, Chemikalien oder Verdorbenes geht. Betroffene sollten daher Rauch- und möglicherweise auch Gasmelder installieren, das Kauf- oder Öffnungsdatum von Lebensmitteln notieren und fragwürdige Speisen im Zweifel entsorgen.

Ein Problem für Menschen mit Anosmie kann auch die Hygiene sein, wenn der eigene Körpergeruch oder der Zustand von Bad und Küche nicht mehr wahrgenommen werden kann. Der HNO-Arzt empfiehlt solchen Patienten, feste Zeitpläne für Körperhygiene, Wäschewechsel und etwa das Putzen der Toilette einzuhalten. »Auch solche scheinbar nebensächlichen Dinge tragen wesentlich dazu bei, die Sicherheit im sozialen Umgang und somit die Lebensqualität zu erhalten«, so Hummel.

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