Wenn Gehörtes nicht richtig ankommt |
| Laura Rudolph |
| 31.01.2024 18:00 Uhr |
Die Heilungsrate bis zum Erwachsenenalter sei bei AVWS recht hoch. Als grobe Faustregel gelte, dass sich eine AVWS bei zwei von drei Betroffenen bis zum Jugendalter stark bessere. Auch über die Risikofaktoren, eine AVWS zu entwickeln, informierte der Experte. So sei eine genetische Prädisposition bekannt. Ein weiterer anerkannter Risikofaktor seien häufige und unzureichend behandelte Paukenergüsse, die zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr – also mitten in der Entwicklung der auditive Verarbeitung und Wahrnehmung – aufgetreten sind.
Als Paukenergüsse bezeichnet man eine Erkrankung im Ohr, bei der sich Flüssigkeit im Mittelohr hinter dem Trommelfell ansammelt. Dies mindert das Hörvermögen und reduziert die Schallleitung. Treten bei einem Kind häufiger solche Episoden mit schlechtem Hören auf, kann dies die Entwicklung der auditiven Verarbeitung und Wahrnehmung beeinträchtigen. Entgegen einer weitverbreiteten Annahme seien dagegen Geburtskomplikationen wie Sauerstoffmangel keine anerkannten Ursachen einer AVWS, so Schönweiler abschließend.