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Lieferengpässe

»Wenn ein Medikament knapp ist, ist der Mangel von Dauer«

Der jährliche Lieferengpässe-Report der U.S. Pharmacopeia für das Jahr 2024 wurde vor Kurzem veröffentlicht. Die durchschnittliche Dauer einer Arzneimittelknappheit betrug demnach zuletzt mehr als vier Jahre.
Alexandra Amanatidou
19.05.2025  09:00 Uhr
»Wenn ein Medikament knapp ist, ist der Mangel von Dauer«

Die diesjährige Analyse der US-amerikanischen Nichtregierungsorganisation U.S. Pharmacopeia (USP) ergab, dass es 2024 zwar Verbesserungen bei der Arzneimittelknappheit in den USA gab, aber weiterhin systemische Probleme bestehen. »Wenn ein Medikament einmal knapp ist, ist der Mangel in der Regel von Dauer«, heißt es im Bericht. Die durchschnittliche Dauer einer Arzneimittelknappheit betrage mehr als vier Jahre, gegenüber etwa zwei Jahren im Jahr 2019. Mehr als 40 Medikamente seien seit mindestens drei Jahren kaum verfügbar, fünf sogar seit zehn Jahren oder länger.

Im vergangenen Jahr gab es 98 Arzneimittelengpässe, von denen 89 Prozent aus dem Jahr 2023 übernommen wurden, so der Bericht. Die Gesamtzahl der Arzneimittelmängel in den USA sei im Jahr 2024 immerhin um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Von den 98 aktiven Arzneimittelmängeln entfielen 69 Prozent auf sterile injizierbare Arzneimittel, 16 Prozent auf orale feste Arzneimittel und 15 Prozent auf weitere Darreichungsformen.

Nur zwei neue gemeldete Medikamentenmängel seien innerhalb des Jahres 2024 behoben worden. Laut dem Bericht sei die Zahl im Jahr 2023 doppelt so hoch gewesen. Dies unterstreiche das langsame Tempo, mit dem Medikamentenmängel gelöst werden.

USP: Vier Risikofaktoren für Lieferengpässe

Der Bericht identifiziert vier Risikofaktoren, die zu Lieferengpässen in den USA führen können: niedrige Preise, komplexe Herstellung, geografische Konzentration der Herstellung und Qualitätsbedenken. »Diese Risikofaktoren sind häufig miteinander verknüpft und können die wirtschaftlichen Herausforderungen für Hersteller von Arzneimitteln mit niedrigen Gewinnspannen verschärfen«, so der Bericht.

Zudem sei ein Anstieg der Arzneimittelpreise von 2023 bis 2024 festgestellt worden. So sei der Durchschnittspreis für generische Injektionspräparate um 19 Prozent von 75,87 auf 90,25 US-Dollar und der Durchschnittspreis für generische orale Feststoffe um 24 Prozent von 4,10 auf 5,10 US-Dollar gestiegen. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt angekündigt, die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente senken zu wollen.

Die Gründe für Produktabbrüche seien vielfältig. Laut USP stellen in der Regel die Hersteller die Produktion von Arzneimitteln ein, wenn ungünstige Marktbedingungen wie geringe Gewinnspannen herrschen. Die Zahl der von Lieferabbrüchen betroffenen Arzneimitteln sei von 2023 bis 2024 um 24 Prozent gesunken – von 140 auf 106. Von dieser 106 Lieferengpässe seien fast die Hälfte (47 Prozent) orale feste Produkte und 25 Prozent injizierbare Produkte gewesen.

Laut USP können auch Handelspolitik, Naturkatastrophen, geopolitische und bilaterale Spannungen das Risiko einer Unterbrechung der Lieferkette erhöhen. Die PZ hatte beispielsweise während der Verschärfung des Kaschmir-Konflikts über mögliche Auswirkungen auf die Lieferung von Generika aus Indien berichtet.

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