Weniger Schmerzen dank Semaglutid |
Laura Rudolph |
01.11.2024 15:00 Uhr |
Starkes Übergewicht belastet nicht nur die Knie, sondern kann auch Entzündungen im Gelenk verstärken. / © Getty Images/catinsyrup
Arthrose ist die weltweit häufigste Gelenkerkrankung. In Deutschland leiden etwa fünf Millionen Menschen an dieser degenerativen Erkrankung, bei der sich die Struktur von Knorpel und Knochen bis hin zu schmerzhaften Gelenkverformungen verändert. Neben genetischen Ursachen können auch andere Faktoren zur Entstehung beitragen, darunter eine langjährige zu starke Belastung der Gelenke, etwa durch Übergewicht. Darüber hinaus können zusätzliche Pfunde die Symptome einer bestehenden Arthrose verstärken.
Abnehmen kann daher eine sinnvolle Maßnahme sein. Wie sich das Antiadipositum Semaglutid auf Schmerzen und Wohlbefinden bei adipösen Patienten mit Kniearthrose auswirkt, haben nun Forschende des Universitätsklinikums Kopenhagen und des Pharmaunternehmens Novo Nordisk untersucht. Die Ergebnisse der randomisierten, kontrollierten Studie (RCT) sind kürzlich im »New England Journal of Medicine« erschienen (DOI: 10.1056/NEJMoa2403664).
Für die Studie rekrutierte das Team um Professor Dr. Henning Bliddal 407 adipöse Patienten mit einem mittleren BMI von 40,3 und ärztlich abgeklärter Kniearthrose, die moderate bis starke Schmerzen hervorrief. Die Studienteilnehmer waren durchschnittlich 56 Jahre alt. Sie wurden im Verhältnis 2:1 randomisiert und erhielten über 68 Wochen einmal wöchentlich 2,4 mg Semaglutid subkutan oder Placebo, zusätzlich zu einem Bewegungsprogramm und kalorienreduzierter Diät.
Primäre Endpunkte der Studie, die an 61 Studienzentren in elf Ländern durchgeführt wurde, waren die prozentuale Veränderung des Körpergewichts und die Veränderung des Schmerzscores Womac (Western Ontario and McMaster Universities Osteoarthritis Index Pain Score), bei dem sich die Arthritis-bedingten Schmerzen auf einer Skala von 0 bis 100 einordnen lassen (höhere Werte = stärkere Schmerzen).
Der sekundäre Endpunkt war die Veränderung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, bewertet anhand des Fragebogens SF-36 (36-Item Short Form Health Survey). Dieser fragt beispielsweise ab, ob körperliche Aktivitäten ausgeführt werden können oder gesundheitliche Probleme das soziale Leben beeinflussen. Auch hier gibt es eine Skala von 0 bis 100, wobei höhere Werte eine höhere Lebensqualität bedeuten.