Weniger Probleme unter Antithrombose |
Daniela Hüttemann |
02.07.2025 18:00 Uhr |
Die Apothekerin konnte 57,4 Prozent der ABP, die sich auf die antithrombotische Medikation bezogen, komplett sowie weitere 3,3 Prozent teilweise lösen. Am häufigsten handelte es sich um Interaktionen (13,7 Prozent) und Nebenwirkungen (3,4 Prozent). Eine messbare Veränderung des Blutungsrisikos ließ sich im Rahmen der Erhebung nicht nachweisen, wobei Hassanzadeh dabei auf die Angaben der Patienten angewiesen war, weil ihr zumeist keine Laborwerte oder klinischen Berichte vorlagen.
»Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse dieser Studie, dass Apotheker Patienten unter Antithrombotika effektiv unterstützen und ABP reduzieren können, besonders im Kontext begleitender Polymedikation«, fasst Hassanzadeh mit ihren Koautoren Professor Dr. Carina Hohmann, Klinikum Fulda, und Professor Dr. Carsten Culmsee, Uni Marburg, im Fachmagazin »Frontiers in Pharmacology« zusammen.
Durch das Angebot einer Medikationsanalyse als Teil der Routineversorgung in den Apotheken, unterstützt durch AMTS-Software, könnten diese zu einer verbesserten AMTS und Lebensqualität für multimorbide Patienten beitragen. Hassanzadeh arbeitet mittlerweile für den »Medicheck«-Anbieter Pharma4u, dessen Software für die Studie eingesetzt wurde.
»Antithrombotika gehören zu den Wirkstoffklassen mit dem höchsten Risikopotenzial. Wird ihr Einsatz im Kontext einer Polymedikation bei multimorbiden Patienten betrachtet, wird deutlich, wie wichtig eine strukturierte Prüfung der Medikation in diesem Bereich ist«, so die Erstautorin.
Die Ergebnisse einer Subgruppenanalyse zeigten zudem, dass Patienten mit einer hohen Ausgangslast an ABP besonders stark von der Medikationsanalyse profitierten: Während in dieser Gruppe absolut betrachtet die meisten ABP gelöst wurden, zeigten Patienten mit wenigen initialen Problemen eine vergleichsweise höhere relative Risikoreduktion. »Diese Befunde unterstreichen den doppelten Nutzen strukturierter Medikationsanalysen – sowohl für besonders vulnerable Risikopatienten als auch für weniger komplexe Fälle«, betont die Apothekerin.