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Tag der gesunden Ernährung

Weniger Fleisch, weniger Krebserkrankungen

Menschen, die an weniger als fünf Tagen pro Woche Fleisch konsumieren, entwickeln offenbar seltener Krebs als Menschen, die häufiger Fleisch essen. Das folgern Forscher der University of Oxford. Bei der Interpretation der Studienergebnisse gilt es jedoch, nicht-diätetischen Störfaktoren zu beachten. 
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 07.03.2022  17:30 Uhr

In einer prospektiven Studie analysierten Forscherinnen und Forscher um Ernährungsepidemiologin Dr. Aurora Pérez-Cornago an der University of Oxford Daten von 472.377 zu Studienbeginn krebsfreien Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der UK Biobank. Diese Biobank ist eine seit 2006 laufende Langzeit-Biobank-Studie im Vereinigten Königreich, die genetische Faktoren und Umwelteinflüsse in Bezug auf die Entstehung von Krankheiten untersucht. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher kürzlich im Fachjournal »BMC Medicine« (DOI: 10.1186/s12916-022-02256-w).

Die 472.377 Teilnehmer wurden anhand von Fragebögen in eine der folgenden Kategorien eingeteilt: Regelmäßige Fleischesser (≥ fünf Tage Fleischkonsum pro Woche; 247.571 Teilnehmer), moderate Fleischesser (≤ fünf Tage Fleischkonsum pro Woche; 205.385 Teilnehmer), Fischesser (ohne Konsum von Fleisch; 10.696 Teilnehmer) und Vegetarier (einschließlich Veganern; 8685 Teilnehmer). Nach einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von elf Jahren entwickelten etwa 11,6 Prozent aller Probanden eine Krebserkrankung (54.961 Teilnehmer), darunter 5882 kolorektale Krebserkrankungen, 7537 postmenopausale Brustkrebserkrankungen und 9501 Prostatakrebsfälle. Dabei erkrankten die Probanden, die seltener als fünf Tage pro Woche Fleisch konsumierten, seltener an Krebs als die regelmäßigen Fleischesser: Die moderaten Fleischesser hatten ein um 2 Prozent erniedrigtes Gesamtkrebs-Risiko, die Fischesser ein um 10 Prozent verringertes Risiko und die Vegetarier ein um 14 Prozent verringertes Risiko im Vergleich zu den regelmäßigen Fleischessern.

Vegetarier entwickelten seltener Krebs

Beim Vergleich bestimmter Krebsarten fiel auf, dass Teilnehmer, die weniger als fünf Tage die Woche Fleisch konsumierten, ein um 9 Prozent erniedrigtes Darmkrebsrisiko aufwiesen. Bei Männern, die Fisch aber kein Fleisch aßen, verringerte sich das Prostatakrebs-Risiko um 20 Prozent und bei vegetarischen Männern um 31 Prozent verglichen mit den Männern, die an mehr als fünf Wochentagen Fleisch konsumierten. Bei postmenopausalen Frauen wirkte sich eine vegetarische Ernährungsweise vor allem auf das Brustkrebs-Risiko aus: Dieses sank um 18 Prozent verglichen mit den Frauen, die mehr als fünfmal pro Woche Fleisch aßen.

Trotz erkennbarem Trend: Die Studienautoren wenden ein, dass die Studie keine Rückschlüsse auf einen kausalen Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebsrisiko zulässt. Bei der Interpretation der Ergebnisse müssen nicht-diätetische Co- beziehungsweise Störfaktoren berücksichtigt werden. Beispielsweise unterscheiden sich Menschen, die sich fleischlos ernähren, häufig in weiteren Lebensstilfaktoren von Fleischessern, beispielsweise durch einen niedrigeren Body-Maß-Index (BMI) oder eine höhere körperliche Aktivität. Zwar wurden diese Störfaktoren in der Studie teilweise berücksichtigt, allerdings sind Restverfälschungen der Ergebnisse nicht auszuschließen. Des weiteren war die Kohorte der Vegetarier mit gerade einmal 1,8 Prozent aller Probanden sehr klein. Künftige Forschungsarbeiten zur Untersuchung eines kausalen Zusammenhanges zwischen Fleischkonsum und Krebsrisiko benötigen eine größere Anzahl an Probanden.

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