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Migräne

Weniger Akut-Medikation im Homeoffice

Die These, dass Arbeiten im Homeoffice für Migräne-Patientinnen und -Patienten durchaus sinnvoll sein kann, gilt als nicht abwegig. Denn: Bekannt ist, dass bestimmte Trigger, wie beispielsweise Stress oder Lärm, Migräne-Attacken auslösen können. Zumindest wurden während der Pandemie vorübergehend weniger Schmerzmittel gebraucht.
Christiane Berg
08.09.2021  11:00 Uhr

»Im Großraumbüro kann man sich diesen Trigger-Faktoren weniger gut entziehen als im Homeoffice. Auch hat man zu Haus immer einen Rückzugsraum und kann sich rausnehmen, wenn eine Attacke beginnt, was die Intensität und Länge der Schmerzen günstig beeinflussen kann«, unterstreicht die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) in einem aktuellen Statement.

Die Fachgesellschaft bezieht sich auf eine vor Kurzem von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin im »Journal of Headache and Pain« veröffentlichten Studie, die untersuchte, welche Auswirkungen der Lockdown auf Patientinnen und Patienten mit primären Kopfschmerzerkrankungen hatte. Es wurden die Einträge von 2325 Studienteilnehmenden in ein digitales Kopfschmerztagebuch per App analysiert.

Gleich vorweg: Zwar gaben viele der Befragten eine anfängliche Stressreduktion durch Homeoffice im Lockdown an, doch gab es keine langfristigen positiven Auswirkungen auf die primären Kopfschmerzerkrankungen.

Auch zeigte sich im Ergebnis, dass es keinen signifikanten Unterschied im Hinblick auf die Zahl der Migränetage gab. Doch hatte sich die Zahl der Tage, an denen die Betroffenen eine Akuttherapie benötigten, signifikant reduziert. Zudem berichteten die Teilnehmer über längere Schlafzeiten und mehr Energie.

Geringere Schmerzintensität durch Stressreduktion

Wie bereits erwähnt: Dieser positive Effekt war nicht nachhaltig. In weiterführenden Analysen, in denen die Daten ausgewählter Probanden mit Ausgangswerten vor dem Lockdown verglichen wurden, zeigte sich, dass es nun keinerlei Unterschiede mehr gab – auch nicht in Bezug auf die Akutmedikation.

Denn, so der DGN-Generalsekretär Professor Dr. Peter Berlit, der Lockdown brachte andere erhebliche Stressoren wie Homeschooling, soziale Isolation, Zukunftsängste und finanzielle Sorgen mit sich, die das schwankende Phänomen erklären. Allerdings sei es von grundlegender Bedeutung, erkannt zu haben, dass die im Homeoffice arbeitenden Patienten zunächst weniger Medikamente benötigten sowie geringere Schmerzintensitäten und kürzere Attacken aufwiesen. Die Studien-Autorinnen und -Autoren sprechen von Ergebnissen, die durch weitere Untersuchungen zum Beispiel in Italien bestätigt werden.

Sie unterstreichen, dass das Arbeiten im Homeoffice auch zukünftig eine Möglichkeit sein könnte, um die Lebensqualität von Menschen mit Migräne zu verbessern. Die damit veränderten Arbeits- und Sozialroutinen auch unter Ausfall der täglichen Wegezeiten könnten durch Verringerung des Stressniveaus zu einer entspannteren Lebensweise führen. Im Homeoffice seien die Menschen in der Regel flexibler in ihrem Zeitmanagement und müssten nicht sofort Akut-Medikamente einnehmen, um wieder »zu funktionieren«.

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