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Akute schwere Hepatitis

Weltweit 450 Fälle bei Kindern

Seit einigen Wochen werden ungewöhnlich viele schwere Fälle von akuter Hepatitis bei Kindern gemeldet. Inzwischen werden weltweit 450 dieser Erkrankungen untersucht. Im Durchschnitt sind die Patienten drei Jahre alt, zeigen zwei neue Berichte.
Christina Hohmann-Jeddi
13.05.2022  13:00 Uhr
Weltweit 450 Fälle bei Kindern

In einem Update stellte die europäische Gesundheitsbehörde ECDC am 11. Mai den aktuellen Stand zu den schweren Hepatitisfällen unklarer Ursache bei Kindern vor. Demnach traten weltweit etwa 450 solcher schweren Lebererkrankungen auf, die in elf Fällen tödlich verliefen. Aus den USA wurden fünf Todesfälle gemeldet, aus Indonesien fünf und aus Palästina einer. In der EU wurden bis zum 10. Mai 2022 etwa 105 Erkrankungen aus 13 Ländern gemeldet, heißt es von der ECDC.

In Großbritannien, wo Anfang April die ersten Fälle bekannt wurden, sind laut Angaben der UK Health Security Agency (UKHSA) bis zum 3. Mai 163 Kinder unter 16 Jahre mit akuter Hepatitis unklarer Ursache entdeckt worden. Von diesen erhielten elf Kinder eine Lebertransplantation, Todesfälle traten nicht auf. Die Zahl der neu gemeldeten Fälle nehme nicht ab, heißt es in einem am 6. Mai veröffentlichten Bericht der britischen Behörde.

Demnach ist die Ursache der Hepatitisfälle weiterhin unklar. Die UKHSA verfolgt nach eigenen Angaben weiterhin die Arbeitshypothese, dass eine Infektion mit Adenoviren an der Pathologie beteiligt sein könnte. Adenoviren seien die am häufigsten detektierten Erreger und bei 91 der 126 auf Adenoviren getesteten Kinder mit akuter Hepatitis auch nachgewiesen worden. Das entspricht 72 Prozent. Bei einigen Adenovirus-negativen Fällen könne der fehlende Nachweis auch darauf zurückgehen, dass im falschen Probematerial getestet wurde, so die UKHSA. Vollblutproben seien besser geeignet als respiratorische Abstriche, Stuhl- oder Serumproben. In allen Fällen, in denen eine Bestimmung erfolgreich war, handelte es sich um Adenoviren vom Typ 41F, einen verbreiteten Erreger von Gastroenteritis. Dieser wird fäkal-oral übertragen und kann bei immundefizienten Kindern Hepatitis verursachen.

Laut UKHSA würden nun verschiedene Hypothesen der Entstehung der schweren akuten Hepatitiden untersucht. Zum einen könnte eine normale Adenovirus-Infektion zu den schweren Erkrankungen führen, weil viele Kinder in der Pandemie den Viren nicht ausgesetzt waren und daher keinen Immunschutz haben. Zum anderen könnte auch ein besonders großer Adenovirus-Ausbruch dazu führen, dass die sehr seltene Komplikation aufgrund der Vielzahl der Infektionen nun erst erkannt wird. Zudem könnten auch frühere Infektionen mit SARS-CoV-2 oder andere Erreger durch Prägung der Immunantwort eine Rolle spielen.

Auch die Möglichkeiten, dass noch unbekannte Pathogene, neue Coronavarianten, Koinfektionen oder Toxen an der Pathologie beteiligt sein könnten, würden noch untersucht. Eine Metagenom-Analyse habe gezeigt, dass in einige Proben von Patienten adenoassozierte Viren 2 (AAV2) in hoher Menge enthalten waren. Die Bedeutung dieses Befunds sei aber noch unklar.

In einem detaillierten Bericht zu den 118 englischen Patienten wird das Durchschnittsalter mit drei Jahren angegeben. Die häufigsten Symptome waren Gelbsucht, Erbrechen, entfärbter Stuhl, Durchfall und Übelkeit. Weniger häufig traten auch Fieber und respiratorische Symptome auf.

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