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Antibiotika Stewardship

Welches Antibiotikum bei Penicillin-Allergie?

Antibiotika gezielter einsetzen, Resistenzen vermeiden: Das ginge, wenn die Diagnose einer Penicillin-Allergie sorgfältiger gestellt würde. Denn nur die wenigsten Betalactam-Allergiker haben tatsächlich eine solche.
AutorKontaktElke Wolf
Datum 03.03.2023  07:00 Uhr
Welches Antibiotikum bei Penicillin-Allergie?

»Eine echte sogenannte Penicillin-Allergie liegt nur bei 10 Prozent der Verdachtsfälle vor. Deshalb gilt es, die Testungen auf eine tatsächliche Überempfindlichkeit gegen Betalactame zu intensivieren«, sagte Professor Dr. Ludger Klimek, Leiter des Zentrums für Rhinologie und Allergologie, Wiesbaden, bei einer vom Ärzteverband Deutscher Allergologen (AeDA) ausgerichteten Ärzte-Fortbildung. Tatsächlich haben lediglich etwa ein Prozent der Bevölkerung und 2 Prozent der stationären Patienten eine echte Allergie gegen Betalactam-Antibiotika.

»Da so viele Patienten aufgrund einer Selbstdiagnose vermeintlich allergisch reagieren, verzichten Ärzte vorsichtshalber auf einen Einsatz und geben Antibiotika zweiter Wahl, die für die jeweilige Indikation oft weniger effektiv sind und zur Entstehung von Resistenzen beitragen. Die fälschliche Selbstdiagnose steht also dem Antibiotika Stewardship im Wege«, sagte Professor Dr. Heinrich Dickel vom Universitätsklinikum Bochum. Oft liege der Anlass für den Allergieverdacht bereits Jahre zurück, schilderte der Experte. Die Patienten könnten nicht genau angeben, wie lange die Hautveränderungen bestanden, welches Krankheitsgefühl sie hatten, ob die Schleimhaut mit betroffen war, ob es Blasen gab, wie viele Minuten oder Tage nach der Einnahme es zu den Hautveränderungen kam und ob Begleitreaktionen wie Luftnot oder Schwindel bestanden.

Aus diesem Grund ruft die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie Ärzte zur Überprüfung von Penicillin-Allergien auf und gegebenenfalls zu deren Streichung, auch als »Delabeling« bezeichnet. Mit dem DAP® Penicillin Test Kit, dem bislang einzigen in Europa zugelassenen Screening-Diagnostikum bei Betalaktam-Überempfindlichkeit, können Patienten mit Verdacht auf eine Typ-1-Allergie identifiziert werden. Es enthält Penicillinderivate und dient der Durchführung von Hautpricktests und Intrakutantests.

Bei regelmäßiger Durchführung einer entsprechenden Allergiediagnostik wären für rund 90 Prozent aller Patienten mit einer (vermuteten) Allergie andere Betalactame dennoch verfügbar. Bezogen auf den Anteil von 10 Prozent an der Gesamtbevölkerung in Deutschland könnten somit Reserveantibiotika statt bei etwa 8,3 Millionen Betroffenen nur bei rund 0,83 Millionen wirklich allergischer Patienten eingesetzt werden. Dies hätte einen positiven Einfluss auf mögliche Resistenzentwicklungen, rechnete Dickel vor.

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