| Annette Rößler |
| 21.11.2025 18:00 Uhr |
Grippeviren sind wandlungsfähig. Deshalb wird die Zusammensetzung des Grippeimpfstoffs jedes Jahr angepasst. / © Getty Images/Yiu Yu Hoi
Die jährliche Grippewelle erreicht in Deutschland meist nach dem Jahreswechsel ihren Höhepunkt. Nach der Grippeimpfung dauert es 10 bis 14 Tage, bis der Schutz vollständig aufgebaut ist. Um rechtzeitig geschützt zu sein, sollte man sich deshalb ab Mitte Oktober bis Dezember impfen lassen. Doch auch danach kann eine Impfung noch sinnvoll sein, da der Verlauf der Grippesaison nicht vorhersehbar ist und es auch erst im März noch zu einem Anstieg der Infektionszahlen kommen kann.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die jährliche Grippeimpfung für folgende Personengruppen:
Für die laufende Impfsaison empfiehlt die STIKO trivalente Grippeimpfstoffe mit zwei Influenza-A- und einem Influenza-B-Stamm. Die B-Komponente ist bei Impfstoffen, die mithilfe von Hühnereiern produziert werden, und bei Zellkultur-basierten Impfstoffen gleich, während sich die A-Komponenten geringfügig unterscheiden. Tetravalente Grippeimpfstoffe mit Stammanpassung für 2025/2026 enthalten einen zusätzlichen B-Stamm, der jedoch nicht mehr zirkuliert; sie werden laut einer Übersicht auf der Website des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) in Deutschland zurzeit nicht vermarktet.
Die meisten verfügbaren Grippeimpfstoffe werden mithilfe von befruchteten Hühnereiern hergestellt. Das Hühnereiweiß kann allergische Reaktionen hervorrufen, wobei Personen, die nur leicht darauf reagieren, laut Informationen des Robert-Koch-Instituts (RKI) auch Hühnerei-basierte Impfstoffe erhalten können. Für Menschen, die Hühnereiweiß komplett meiden müssen, steht alternativ der Zellkultur-basierte Grippeimpfstoff Flucelvax® zur Verfügung (siehe Tabelle).
| Name | Art | Herstellung | Applikation | Altersgruppe |
|---|---|---|---|---|
| Efluelda® | Hochdosis-Impfstoff (Spaltimpfstoff) | Hühnerei | intramuskuläroder subkutan | ab 60 Jahren |
| Fluad® | Adjuvantierter Impfstoff (inaktivierter Untereinheiten-Impfstoff aus Oberflächenantigen) | Hühnerei | intramuskulär | ab 50 Jahren |
| Flucelvax® | Normaldosis-Impfstoff (inaktivierter Untereinheiten-Impfstoff aus Oberflächenantigen) | Zellkultur | intramuskulär | ab sechs Monate |
| Fluenz® | Attenuierter Lebendimpfstoff | Hühnerei | nasal | zwei bis einschließlich 17 Jahre |
| Influsplit® | Normaldosis-Impfstoff (inaktivierter Spaltimpfstoff) | Hühnerei | intramuskulär | ab sechs Monate |
| Influvac® | Normaldosis-Impfstoff (inaktivierter Untereinheiten-Impfstoff aus Oberflächenantigen) | Hühnerei | intramuskuläroder tief subkutan | ab sechs Monate |
| Vaxigrip® | Normaldosis-Impfstoff (inaktivierter Spaltimpfstoff) | Hühnerei | intramuskuläroder subkutan | ab sechs Monate |
| Xanaflu® | Normaldosis-Impfstoff (inaktivierter Untereinheiten-Impfstoff aus Oberflächenantigen) | Hühnerei | intramuskulär oder tief subkutan | ab sechs Monate |
Ältere Menschen zeigen eine schwächere Immunantwort auf die Grippeimpfung und sind gleichzeitig besonders gefährdet für schwere Verläufe einer Influenza. Für Personen ab 60 Jahren empfiehlt die STIKO daher Grippeimpfstoffe, die den Wirkverstärker MF-59 enthalten (Fluad®) oder höher dosiert sind als die Standardimpfstoffe (Efluelda®). Das Adjuvans MF-59 ist eine Squalen-in-Wasser-Emulsion.
Neben den zu injizierenden Totimpfstoffen steht für Kinder und Jugendliche von zwei bis einschließlich 17 Jahren auch der Lebendimpfstoff Fluenz® zur Verfügung, der als Nasenspray verabreicht wird. Dieser ist allerdings derzeit laut Informationen des PEI beim Hersteller abverkauft. Laut STIKO ist der Nasenspray-Impfstoff gleichwertig zu den anderen Grippeimpfstoffen. Die Auswahl sollte mögliche Kontraindikationen wie etwa eine Immunsuppression und die Vorlieben des zu impfenden Kindes beziehungsweise Jugendlichen berücksichtigen.