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Künstliche Befruchtung

Welche Zusatzleistungen lohnen sich?

Viele Paare mit unerfülltem Kinderwunsch suchen Kinderwunschzentren auf. Dort können sie oft aus einer Liste an Angeboten auswählen. Diese kosten häufig viel zusätzlich – und bringen manchmal wenig.
AutorKontaktdpa
Datum 15.10.2024  07:00 Uhr

In fast jeder deutschen Schulklasse sitzt rechnerisch mittlerweile ein Kind, das durch künstliche Befruchtung entstanden ist. Die Eltern dieser Kinder haben oft einen langen Weg mit vielen schwierigen Entscheidungen hinter sich. Denn in den Kinderwunschzentren stehen ihnen nicht nur mehrere Befruchtungsmethoden zur Auswahl. Häufig werden die Paare auch gefragt, ob sie vielversprechend klingende Zusatzleistungen buchen wollen. Mal soll das Spermium extra aufbereitet, mal der Embryo im Zeitraffer beobachtet, mal das Schlüpfen aus der Membran durch Anritzen erleichtert werden. Normalerweise kosten diese sogenannten Add-Ons extra und ihr Nutzen ist zum Teil fragwürdig.

»Im Prinzip kann man zusammenfassen: Die Add-Ons bringen erwiesenermaßen nicht sehr viel«, sagt Privatdozent Dr. Ulrich Knuth, Vorsitzender des Bundesverbands reproduktionsmedizinischer Zentren Deutschlands (BRZ), der also die Kinderwunschzentren vertritt. Es sei aber reizvoll für die Kliniken, diese Leistungen anzubieten, sagt er, »weil sie damit viel Geld verdienen können«.

Erst wird ausprobiert, dann eine Studie durchgeführt

Knuth sieht ein Kernproblem darin, dass in der noch recht jungen Medizin-Disziplin (1978 wurde das erste Baby nach In-vitro-Fertilisation geboren) viel ausprobiert und ungeprüft angewendet werde. »Jemand denkt sich etwas Schlaues aus, bei einer Patientin wirkt das, und dann wird es allen empfohlen, ohne dass das Verfahren in einer klinischen Studie untersucht wurde.« Häufig kämen erst Jahre später die ersten Studien zu diesen Verfahren heraus – auch, weil es extrem aufwendig ist, solche Studien nach anerkannten Richtlinien durchzuführen.

Zu den wenig sinnvollen Verfahren zählt der Fachmann Embryo-Glue: ein spezielles Medium, das dem Embryo nach dem Transfer das Anhaften an die Gebärmutterschleimhaut erleichtern soll. Oder Scratching, bei dem eine kleine Verletzung in der Gebärmutter die Einnistung verbessern soll. »Auch das ist auf der Liste: Hilft nicht«, resümiert er.

Erst im Juli kam eine großangelegte Studie im Fachblatt »The Lancet« zu dem Ergebnis, dass auch das sogenannte Time-Lapse-Verfahren zur Auswahl von Embryonen die Chance auf eine erfolgreiche Schwangerschaft nicht verbessert. Dabei werden tausende Fotos aufgenommen, um in einem Zeitraffervideo zu sehen, wie die Embryonen wachsen. Das soll die Entscheidung verbessern, welche davon sich besser für den Transfer eignen – tut es aber offenbar nicht.

»Dies zeigt, dass sich die theoretischen Vorteile fortschrittlicher Technologien nicht immer in verbesserten klinischen Ergebnissen niederschlagen«, sagt Erstautorin Priya Bhide von der Queen Mary University in London. Ihr Co-Autor David Chan weist darauf hin, dass das Geld besser nicht für jene Maschinen ausgegeben werden solle, welche den Embryo fotografieren, sondern für andere Laborgeräte, die wirklich einen messbaren Einfluss haben.

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