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Feuchtinhalation

Welche Patienten profitieren?

Die meisten Patienten mit Atemwegserkrankungen inhalieren regelmäßig. Dosieraerosole, Pulverinhalatoren und Vernebler ermöglichen die pulmonale Anwendung von Arzneistoffen. Zwar dauert die Inhalation via Vernebler deutlich länger und auch die Gerätereinigung braucht Zeit, doch das System bietet für manche Patienten deutliche Vorteile.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 25.10.2019  11:00 Uhr

Bei Dosieraerosolen und Verneblern erzeugt das verwendete Gerät das Aerosol, das der Patient langsam einatmet. Bei Pulverinhalatoren erzeugt der Patient selbst durch seinen Einatemstrom das Aerosol. Wichtig ist die Größe der entstandenen Partikel: Als lungengängig gelten Teilchen mit einem Durchmesser von 1 bis 5 µm. Entscheidend für die Auswahl des individuell geeigneten Systems ist, ob der Patient spontan atmet, welchen Inspirationsfluss er aufbringen und ob er Atmung und Gerätebedienung koordinieren kann. In jedem Fall müssen Patient und betreuende Personen im Umgang mit der Applikationshilfe geschult werden.

Bei der Feuchtverneblung wird die Inhalationslösung meist durch Druckluft oder Schwingmembran-Technologie zerstäubt. Über das Gerät lässt sich die Teilchengröße steuern. In jedem Fall wird eine deutlich größere Menge Flüssigkeit inhaliert als bei Dosieraerosolen. Für bestimmte Patientengruppen ist dieses System vorteilhaft. »Für die Feuchtinhalation reicht die Ruheatmung des Patienten aus und er muss den Atemstrom nicht mit einem Gerätemechanismus koordinieren«, erklärte Professor Dr. Rainald Fischer, Pneumologische Praxis München-West, bei einer Pressekonferenz von Pari in Weilheim. Auch intubierte, beatmete Patienten oder Tracheostoma-Träger können damit inhalieren.

Ebenso kann die Verneblertechnologie Menschen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), die eine ausgeprägte Lungenüberblähung und einen stark eingeschränkten Einatemstrom haben, helfen. Laut der COPD-Leitlinie 2018 (AWMF-Reg.Nr. 020 – 006) sollte sie aber nur eingesetzt werden, wenn die Patienten mit einfacheren Inhalationssystemen nicht zurechtkommen und sich ihre Symptome mit der Feuchtinhalation deutlich bessern. Bei einer Exazerbation (Akutverschlimmerung) könne man Wirkstoffe in der Verneblerlösung frei kombinieren, zum Beispiel Betamimetika und Anticholinergika, und die applizierte Arzneistoffdosis deutlich erhöhen, erklärte der Pneumologe. Auch Corticosteroide seien auf diesem Weg inhalierbar.

Sekretolyse mit Salzlösungen

Für Patienten mit Mukoviszidose (Cystische Fibrose) gehören die Geräte zum Alltag, vor allem um den zähen festsitzenden Schleim in den Atemwegen zu lösen und abhusten zu können. Dies gilt für die Inhalation von hypertoner Kochsalzlösung oder von Dornase alfa, einer gentechnisch hergestellten Variante der humanen Desoxyribonuklease I, die extrazelluläre DNA in der Lunge spaltet. Auch Antibiotika wie Aztreonam und Levofloxazin werden über Vernebler inhaliert.

Die Sekretolyse empfiehlt Fischer auch bei akuter und chronischer Bronchitis, unproduktivem Husten und Bronchiektasen (krankhafte Ausbuchtungen in den Bronchien). Während sich isotone Kochsalzlösung zur Befeuchtung der Atemwege und Schleimhautpflege eignet, wird zur Verflüssigung von zähem Schleim meist eine hypertone Lösung (zum Beispiel 3 bis 6 Prozent) eingesetzt. Stark hypertone Salzlösungen können jedoch die Schleimhäute reizen. Eine physiotherapeutische Atemtherapie unterstützt die Sekretmobilisation.

Auch bei der Inhalation aus einem Vernebler ist das korrekte Atemmanöver wichtig. »Je langsamer die Einatmung erfolgt, umso besser ist die Deposition der Wirkstoffe in den peripheren Lungenarealen«, erklärte Biologin Dr. Rosina Ledermüller von Pari. Das Peak Inspiratory flow (PIF)-Control-System unterstütze den Patienten beim Erlernen einer langsamen und effektiven Inhalationstechnik (Einatemstrom unter 30 l/min). Atmet er zu schnell ein, spürt er einen leichten Widerstand. Dann sollte die Inhalation mit langsamerer Einatmung fortgesetzt werden.

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