Pharmazeutische Zeitung online
Expopharm Impuls

Welche Hilfen gibt es für AvP-Apotheken?

Die Insolvenz des Rechenzentrums AvP belastet die betroffenen Apotheken unterschiedlich stark. Entsprechend individuell müsse die Hilfsangebote sein. Darin waren sich alle Experten einig, die am Dienstagabend an einer PZ-Veranstaltung im Rahmen der Expopharm Impuls teilgenommen haben.
Stephanie Schersch
07.10.2020  11:12 Uhr

Mehr als drei Wochen nach dem Insolvenzantrag von AvP sind immer noch viele Fragen offen. Knapp 3000 Apotheken sollen von der Pleite betroffen sein, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen. Dabei geht es sowohl um kleine Offizinen als auch um große Apotheken, die Zytostatika herstellen. »Das Bild ist sehr uneinheitlich und die Betroffenheit groß«, sagte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbands (DAV), Fritz Becker.

Das konnte auch Apobank-Chef Ulrich Sommer bestätigen. Rund 60 Prozent der betroffenen Apotheken seien Kunden der Apobank. Dabei sei die Spanne der benötigten Liquidität mit 50.000 bis 600.000 Euro sehr groß. Rund 850 Betriebe hätten kurzfristige Überbrückungskredite beantragt. Auch längerfristige Finanzierungsmodell mit niedrigen Zinssätzen seien möglich. Ob die tatsächlich in Anspruch genommen werden müssten, hänge im Wesentlichen davon ab, wann der Insolvenzverwalter die bei AvP noch vorhandenen Mittel freigibt, so Sommer. »Die meisten Apotheken werden aber voraussichtlich mit einer Überbrückung kurzfristiger Natur klarkommen.«

Noch Apotheken ohne neues Rechenzentrum 

Viele der betroffenen Offizinen haben sich inzwischen ein neues Rechenzentrum gesucht. Allein 1300 Apotheken haben zu Noventi gewechselt, wie der Vorstandschef des Unternehmens, Hermann Sommer, berichtete. Dabei habe man kurzfristige Maßnahmen ins Leben gerufen, um die Neukunden aufzufangen. »Wir sind keine Bank, aber wir können individuell zugeschnittene Auszahlungsmodalitäten gestalten.« Ein Großteil der Betroffenen habe sich aber offenbar immer noch nicht darum gekümmert, wie es überhaupt weitergeht. »Wir können den Apotheken nur dazu raten, bei AvP mit sofortiger Wirkung zu kündigen und sich nach einem neuen Abrechnungsdienstleister umzuschauen«, so Sommer.

Auch der Großhandel hatte den betroffenen Apotheken zuletzt Hilfen zugesagt. Die vergangenen Wochen seien mit zahlreichen Gesprächen sehr intensiv gewesen, sagte der Gehe-Vorsitzende Peter Schreiner. »Jeder Fall ist anders gelagert.“ Unterstützungsangebote müssten daher stets auf die individuelle Situation zugeschnitten sein. „Es ist uns fast ausnahmslos gelungen, mit den Kunden gemeinsame Lösungen zu erarbeiten“, so Schreiner. Für die Zukunft forderte er ein krisenfestes Abrechnungssystem. »Treuhandkonten müssen echte Treuhandkonten sein, das ist ein wesentlicher Punkt.« Darüber hinaus müsse man die bisherige Aufsicht auf den Prüfstand stellen.

DAV-Chef Becker sieht das ganz ähnlich. Man befinde sich darüber in engem Austausch mit der Politik. So könnten Regelungen zu Treuhandkonten grundsätzlich im SGB V verankert werden oder aber Vorgaben in das Insolvenzrecht einfließen. Einen Punkt allerdings stellte Becker klar: »Gegen kriminelle Energie können wir alle nur schwer etwas tun.«

Hinweis der Redaktion: Bei der Ausstrahlung des Live-Interviews am gestrigen Dienstagabend kam es wiederholt zu technischen Störungen. Wir bitten dies zu entschuldigen. Das vollständige Interview können Sie nun hier sehen:

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa