Welche Bundesländer die meisten Studienplätze anbieten |
Es mangelt laut CHE nicht nur an ärztlichem Personal, sondern auch an Ausbildungsstätten für den medizinischen Nachwuchs. / © Adobe Stock/deagreez
Entscheidend für das variierende Medizinstudienplatzangebot der Bundesländer dürften nach Angaben des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) die hohen Kosten für medizinische Fakultäten sein. Allein die laufenden Kosten pro Jahr und Person beliefen sich laut Statistischem Bundesamt auf rund 25.000 Euro im Bereich Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften.
Das Medizinstudium gehöre zu den ansprechendsten Fächern bei Studieninteressierten in Deutschland – und zugleich seien die Möglichkeiten rar, so das CHE in Gütersloh. So konnten zum Wintersemester 2024/25 rund 10.000 Erstsemester einen Medizinstudienplatz an einer Hochschule ergattern – etwa 20.000 Bewerberinnen und Bewerbende hatten weniger Glück.
Insgesamt gebe es auch in der ärztlichen Profession zu wenig Nachwuchs, um den Mangel zu beheben, so das CHE. Beim Angebot von Medizinstudienplätzen ist das Saarland laut der Studie am besten aufgestellt: Bezogen auf je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner gibt es dort 29 Medizinstudienplätze. Im Studienjahr 2024 konnten im Saarland 293 Erstsemester mit Humanmedizin beginnen.
Platz zwei ergattert Mecklenburg-Vorpommern, wo die Universitäten Greifswald und Rostock pro 100.000 Einwohner 26 Medizinstudienplätze für Erstsemester zur Verfügung stellen. Im vergangenen Jahr gab es in Sachsen-Anhalt wiederum insgesamt 417 Plätze in der Humanmedizin und damit 19 je 100.000 Einwohner, wie aus der CHE-Auswertung hervorgeht – dieselbe Anzahl wie alleine in der Stadt Hamburg.
In Hessen konnten im selben Zeitraum 1.157 Erstsemester mit dem Medizinstudium beginnen. Staatliche Hochschulen ermöglichen hier pro 100.000 Einwohnende 18 Medizinstudienplätze für Erstsemester. In Berlin konnten 2024 rund 650 Erstsemester mit Humanmedizin starten. Das sind laut Untersuchung, bezogen auf je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner, 17 Medizinstudienplätze. Damit schneide Berlin im Vergleich der Bundesländer relativ passabel ab.
Bei der Anzahl der Medizinstudienplätze an staatlichen Hochschulen bewegt sich Sachsen im Bundesländervergleich im Mittelfeld. Die Universitäten Leipzig und Dresden verfügten im Studienjahr 2024 über 620 Studienplätze für Humanmedizin. Je 100.000 Einwohner waren das 15 Plätze. Bezogen auf 100.000 Einwohner verfügt Thüringen über 13 Medizinstudienplätze – ebenso stabiles Mittelfeld.
Mit 286 Studienplätzen an der einzigen staatlichen Universität Jena kann Thüringen nicht mit den großen Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bayern mithalten. Das bevölkerungsdichte Nordrhein-Westfalen bietet laut CHE zwar die meisten Medizinstudienplätze aller Länder an, kommt in Relation allerdings nur auf 13 Plätze pro 100.000 Einwohner. Betrachtet man das Studienjahr 2024, so konnten in NRW demnach 2.334 Erstsemester und damit die meisten Personen mit Humanmedizin beginnen.
Im Studienjahr 2024 konnten in Rheinland-Pfalz 450 Erstsemester mit Humanmedizin beginnen. Das sind laut der Untersuchung bezogen auf je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner nur elf Medizinstudienplätze. Damit schneidet Rheinland-Pfalz im Vergleich der Bundesländer nicht gut ab. Schlechtere Werte weisen lediglich Brandenburg und Bremen auf, die an ihren staatlichen Hochschulen bisher überhaupt keine Medizinstudienplätze anbieten. In Brandenburg sollen die ersten Studierenden an der Medizinischen Universität Lausitz erst im Wintersemester 2026/27 ausgebildet werden.