Welche Bundesländer die meisten Studienplätze anbieten |
Medizinstudienplätze sind für eine nachhaltige ärztliche Versorgung von essenzieller Bedeutung. Die Länder hoffen angesichts des hohen finanziellen Vertrauensvorschusses auf einen »Klebeeffekt« – dass Absolvierende sich später also in der Nähe des Studienorts ärztlich niederlassen, schildert Studienautor Cort-Denis Hachmeister. Und tatsächlich haben laut CHE Regionen mit medizinischer Fakultät tendenziell eine relativ hohe ärztliche Dichte. Neben Großstädten wie Hamburg, Berlin, Köln/Bonn oder München verzeichnen auch Regionen um die Hochschulen Heidelberg, Freiburg oder Lübeck einen hohen Uni-Nachwuchs.
Als Lösungsstrategie für den andauernden ärztlichen Personalmangel sollten nach Ansicht des CHE Regionen ohne ärztliche Ausbildung die Ansiedlung einer Fakultät in Betracht ziehen. Die Finanzierung müsse gesellschaftlich und politisch diskutiert werden, denn ein Medizinstudium dauere mehrere Jahre und sei zudem relativ aufwendig.
Die Zahl der Medizinstudienplätze habe sich trotz zahlreicher Hilfeschreie aus Politik und Medizin in der vergangenen Dekade nur von gut 9.000 auf rund 10.000 gesteigert. Zwar gäbe es vereinzelt Neugründungen wie die Uni Bielefeld, schilderte Studienautor Cort-Denis Hachmeister – diese reichten aber nicht aus. Allgemein gelte: »Wer keine oder zu wenig Medizinstudienplätze schafft, trägt zur strukturellen Unterversorgung bei«, so Hachmeister.
Neben den staatlichen Hochschulen gibt es an Privatunis mit Medizinstudium laut CHE jährlich Plätze für etwa knapp 1.500 Studienanfänger. Mindestens 9.100 Deutsche studierten 2024 zudem Medizin im Ausland. Auch mit ihnen sei dem Mangel nicht ausreichend entgegengewirkt.