Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
RKI-Appell

Weiter achtsam bleiben

Nach einem deutlichen Rückgang seit Mitte März sind die Covid-19-Fallzahlen in Deutschland zuletzt leicht angestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) wandte sich nun an die Öffentlichkeit, um die Hintergründe zu erklären.
AutorKontaktdpa
AutorKontaktPZ
Datum 23.06.2020  15:50 Uhr

Nach den SARS-CoV-2-Ausbrüchen unter anderem im Landkreis Gütersloh hat das RKI die Menschen in Deutschland zur Vorsicht aufgerufen. »Wir müssen weiterhin achtsam sein«, sagte RKI-Chef Professor Dr. Lothar Wieler am Dienstag in Berlin. Das gelte für weitere Monate. Das Virus sei noch im Land. »Wenn wir ihm die Chance geben, sich auszubreiten, nimmt es sich diese Chance. Das sieht man an den derzeitigen Ausbruchsgeschehen.« Diese beträfen fleischverarbeitende Betriebe und Glaubensgemeinschaften und könnten über Kontakte leicht in die Bevölkerung übertragen werden.

Es gelte, weitere Ausbrüche mit solidarischem Verhalten zu verhindern, betonte Wieler: durch Einhalten von Mindestabständen, Hygieneregeln und durch Maskentragen an Orten, wo es geboten sei. »Ich denke nicht, dass die Lockerungen völlig folgenlos bleiben werden.« Wieler zeigte sich allerdings optimistisch, dass eine zweite Welle in Deutschland mit den bereits erprobten Werkzeugen verhindert werden kann: »Das liegt echt in unserer Hand.«

Vor allem die lokalen Ausbrüche – insbesondere in den Landkreisen Gütersloh und Warendorf in Nordrhein-Westfalen, aber auch in Magdeburg, Göttingen und Berlin-Neukölln – treiben nach RKI-Einschätzung die bundesweiten Zahlen in die Höhe. Nachdem in den vergangenen Wochen im Mittel etwa 350 neue Fälle pro Tag ans RKI gemeldet worden seien, stiegen diese Zahlen seit vergangenem Dienstag wieder etwas an, sagte Wieler. Laut Lagebericht vom Montag etwa kamen knapp 540 Infektionen neu hinzu, am Dienstag meldete das RKI 503 Neuinfektionen.

R-Wert wieder über 2

Die Reproduktionszahl R, die über die Dynamik des Ausbruchsgeschehens Auskunft gibt, habe lange Zeit stabil unter 1 gelegen, seit 21. Juni jedoch zwischen 2 und 3, so Wieler. Das bedeutet, dass ein Infizierter im Schnitt zwei bis drei weitere Menschen ansteckt. Angestrebt wird ein Wert unter 1. Zuletzt lag der R-Wert bei 2,76. (Datenstand 22.6., 0.00 Uhr, Vortag: 2,88). Das sogenannte Sieben-Tage-R lag bei bei 1,83 (Vortag: 2,03). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen und unterliegt weniger tagesaktuellen Schwankungen. Den Anstieg des R-Werts führte der RKI-Präsident vor allem auf die lokalen Ausbrüche zurück. Wenn die täglichen Fallzahlen sich auf einem so niedrigen Niveau bewegten wie zuletzt, sei der R-Wert mit Vorsicht zu interpretieren.

Knapp 140 Kreise haben laut RKI in den vergangenen Tagen keine Fälle übermittelt. »Wir denken, dass die lokalen Behörden sehr wachsam sind«, sagte Dr. Ute Rexroth, Leiterin des Fachgebiets Surveillance am RKI. Das gelte auch für Ärzte und Labore. Fälle würden relativ früh erkannt. Man vertraue den lokalen Behörden, die in Kenntnis der jeweiligen Lage vor Ort über die Eindämmungsmaßnahmen entschieden. Das RKI sei in engem Austausch mit den zuständigen Landesbehörden. Als gemeinsamen Nenner bei den aktuellen Ausbrüchen nannte Rexroth »eher schwierige soziale Bedingungen«.

In NRW sind bisher mehr als 1550 Infektionen bei Beschäftigten des Fleischverarbeiters Tönnies bekannt – die dortigen Behörden kündigten zunächst für eine Woche massive Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Kreis Gütersloh an. In anderen Städten wurden zunächst Wohnblöcke unter Quarantäne gestellt, in Berlin-Neukölln zum Beispiel sollen sich Menschen im Zusammenhang mit Gottesdiensten angesteckt haben. Dort sind knapp 100 Fälle bestätigt.

Gründe für Ausbrüche in Fleischindustrie

Warum es besonders in der Fleischindustrie vermehrt hohe Zahlen von SARS-CoV-2-Infizierten gibt, lässt sich laut Wieler derzeit nicht sagen. Mehrere Gründe könnten eine Rolle spielen. Dies sei zum einen die oftmals beengte Wohnsituation der Arbeiter in der Fleischindustrie, zum anderen aber auch die niedrigen Temperaturen in den Schlachthöfen. »Wir gehen davon aus, dass es ›sowohl... als auch‹ ist«, sagte Wieler. In engen Wohnungen habe es das Virus einfacher, das sei einer der Grundregeln. Niedrige Temperaturen, um das Fleisch zu kühlen, könnten bei der Übertragung des Coronavirus ebenso eine Rolle spielen wie eine Aerosolbildung in den Schlachthöfen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa