Weg frei für rezeptfreies Kombi-Nasenspray bei Allergie |
Daniela Hüttemann |
27.02.2025 16:20 Uhr |
Während das H1-Antihistaminikum für sofortige Symptomlinderung sorgt, tritt der Effekt von Corticosteroiden erst etwas später ein. / © Getty Images/Dusan Ilic
Bereits im Juni 2024 hatte sich der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht dafür ausgesprochen, die antiallergische Nasenspray-Kombi Azelastin plus Fluticasonpropionat aus der Verschreibungspflicht zu entlassen. Das wurde nun mit der Veröffentlichung der 22. Verordnung zur Änderung der Arzneimittelverschreibungsverordnung im Bundesgesetzblatt umgesetzt. Darauf macht der Verband Pharma Deutschland aufmerksam, der sich insgesamt für mehr OTC-Switches stark macht.
»Mit dieser Entscheidung wird die Selbstmedikation in Deutschland weiter gestärkt und der Zugang zu einer wirksamen Therapieoption für Erwachsene mit mittelschwerer bis schwerer saisonaler allergischer Rhinitis erleichtert«, schreibt der Verband. »Patientinnen und Patienten, bei denen eine Monotherapie mit einem intranasalen Antihistaminikum oder einem Glucocorticoid nicht ausreichend wirksam ist, erhalten so einen niedrigschwelligen Zugang zu einem bewährten Kombinationspräparat.« Pharma Deutschland betont zudem die qualifizierte Beratung in der Apotheke vor Ort für Menschen mit Allergien zur richtigen Auswahl, Anwendung und Dosierung sowie zum Umgang mit möglichen Neben- und Wechselwirkungen.
Als Einzelsubstanzen sind Azelastin, ein H1-Antagonist, und Fluticason, ein synthetisches Corticosteroid mit stark entzündungshemmender Wirkung, bereits länger rezeptfrei als Nasenspray erhältlich. Kombipräparate wie Dymista® Nasenspray von Viatris und Generika von Aliud, Elpen, Hexal, Ratiopharm und Stada sind bislang verschreibungspflichtig. Die Firmen müssen nun entsprechende Änderungen vornehmen, bevor Apotheken die Produkte ohne ärztliche Verordnung abgeben dürfen. Die Packungen müssen entsprechend gekennzeichnet sein.