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5 Jahre später

Webasto-Chef spricht über Corona-Schock 

Am 27. Januar 2020 wurde der erste Corona-Fall in Deutschland gemeldet. Fünf Jahre später erinnert sich der Vorstandschef des damals betroffenen Unternehmens Webasto zurück. Bis heute werden Mitarbeitende des Autozulieferers auf die ersten Infektionen angesprochen. 
AutorKontaktdpa
Datum 27.01.2025  09:00 Uhr

Vor fünf Jahren traf die erste bestätigte Corona-Infektion in Deutschland einen Mitarbeiter des bayerischen Autozulieferers Webasto – doch das Ausmaß der bevorstehenden globalen Pandemie ahnte niemand.

»Ich denke, ich bin nicht der Einzige, der zu diesem Zeitpunkt nicht im Entferntesten damit gerechnet hat, welche gewaltigen Dimensionen das Infektionsgeschehen in den folgenden Monaten weltweit annehmen würde«, erinnert sich Webasto-Vorstandschef Holger Engelmann.

Die ersten Nachrichten über eine in China aufgetretene neue Lungenkrankheit verbreiteten sich Ende 2019. Das Webasto-Management war früh im Bilde, da das Unternehmen in China mehrere Standorte betreibt.

»Ich war Anfang Januar auf einer Dienstreise in China gewesen und hatte mit Kollegen aus dem Management mehrere Werke besucht«, sagt der Webasto-Chef. »Aber als kurz darauf eine chinesische Kollegin, die für ein Projekt in unsere Zentrale nach Stockdorf gekommen war, nach ihrer Heimreise in China positiv getestet wurde, war das ein Schock.«

»Patient 1« am 27. Januar 2020

Am späten Abend des 27. Januar meldete das bayerische Gesundheitsministerium schließlich die erste bestätigte Corona-Infektion Deutschlands. Getroffen hatte es einen damals 33 Jahre alten Mitarbeiter, der mit der chinesischen Kollegin an einem Firmenseminar teilgenommen hatte.

»Patient 1« möchte sich heute nicht mehr äußern. »Ob es wirklich die erste Infektion in Deutschland war, wissen wir nicht, aber die erste offiziell gemeldete«, sagt Engelmann. »Für uns als Unternehmen, mein Vorstandsteam und mich persönlich war das eine absolute Ausnahmesituation. Da über das Virus zu diesem Zeitpunkt noch wenig bekannt war, war die Unsicherheit groß.«

In den folgenden Tagen erkrankten weitere Mitarbeiter und auch einige Angehörige. Der Webasto-Vorstand entschloss sich in Absprache mit den Behörden, die Unternehmenszentrale für gut zwei Wochen zu schließen und die gesamte Belegschaft ins Homeoffice zu schicken.

»Zu realisieren, dass von jeder Entscheidung von jetzt auf gleich die Gesundheit von damals mehr als 14.000 Mitarbeitenden abhängt, war sehr besonders«, sagt Engelmann. »Das ist für einen Manager eine ganz andere Dimension der Verantwortung.«

So steckten sich in der allerersten Phase der Pandemie im Januar und Februar lediglich neun deutsche und zwei chinesische Webasto-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an, die alle gesundeten, außerdem einige Familienangehörige. Das Hauptquartier öffnete am 12. Februar 2020 wieder. Erst im März 2020 folgte der erste deutschlandweite Lockdown, der nicht nur Webasto, sondern nahezu das gesamte öffentliche Leben für mehrere Wochen lahmlegte.

Stigma der Infektion

Für diejenigen, die sich den Corona-Erreger in der allerersten Phase eingefangen hatten, war es eine schwere Zeit, ebenso für die Angehörigen. Infizierte kamen sämtlich in Krankenhäuser, ihre Familien wurden unter Quarantäne gestellt.

Es habe eine ganze Bandbreite seltsamer bis unerfreulicher Reaktionen gegeben, sagt eine Webasto-Sprecherin. »Die Menschen hatten Angst vor dem unbekannten, gefährlichen Virus.« Die persönliche Ablehnung und Ausgrenzung, die nicht nur Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sondern auch deren Angehörige erfahren hätten, »war für viele schwer zu verkraften«.

Inzwischen scheint die Pandemie überwunden zu sein. »Viele Mitarbeitende berichten immer wieder, dass die Erinnerung an die ersten offiziellen Corona-Fälle in Deutschland in der Öffentlichkeit weiterhin sehr präsent ist«, sagt die Unternehmenssprecherin. »Sobald sie beispielsweise im privaten Umfeld erwähnen, wo sie arbeiten, kommt eine entsprechende Reaktion. Die meisten erkennen an, dass wir mit der Situation verantwortungsvoll umgegangen sind und auch offen darüber berichtet haben, was bei uns passiert.«

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