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ABDA-Resümee

Was wir nach zwei Jahren zu den pDL wissen

Seit knapp zwei Jahren gibt es nun pharmazeutische Dienstleistungen, flankiert von vielen Projekten. Welche Erkenntnisse hat die ABDA bislang daraus gewonnen und wie geht es weiter?
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 16.05.2024  10:30 Uhr

Ein Erfolgsprojekt sind die »Impuls-Apotheken«. Aus mehr als 700 Bewerbern wurden 24 Apotheken ausgelost, die intensiv bei der Implementierung der pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) von der ABDA begleitet wurden. Die teilnehmenden Apotheker und PTA waren mit die ersten, die die Fortbildung als pDL-Manager gemacht haben. »Das hat den Apotheken wirklich etwas gebracht«, zog Dr. Nina Griese-Mammen, Geschäftsbereich Arzneimittel der ABDA, ein Zwischenfazit bei der Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer (BAK) diese Woche in Bremen.

Die Apothekerkammern bieten diese Fortbildung weiterhin an. Das Prinzip dahinter erklärt Griese-Mammen so: »Nur, wenn einer in der Apotheke den Hut bezüglich der pDL auf hat und da hinterher ist, funktioniert es auch. Der oder die pDL-Manager ist essenziell für eine nachhaltige Implementierung in den Apothekenalltag.« Am besten gebe es auch noch eine Vertretung, sonst ginge die Anzahl der pDL bei Urlaub, Krankheit oder Kündigung des pDL-Managers direkt zurück. Insgesamt sei es aber eine Teamleistung und der oder die Inhabende muss dahinter stehen.

»Die Implementierung braucht etwas Zeit und jemanden, der die anderen im Team immer wieder motiviert«, so Griese-Mammen. Schließlich kämpften alle Apotheken mit Personal- und Zeitmangel, Lieferengpässen und E-Rezept-Problemen. Laut Professor Dr. Martin Schulz, Geschäftsführer des Bereichs Arzneimittel bei der ABDA, bieten mittlerweile etwa ein Drittel aller Apotheken regelmäßig pharmazeutische Dienstleistungen an. 

Von den Erfahrungen anderer Apotheken lernen

Teil des Projekt war es auch, Hilfsmittel für die Durchführung der pDL zu entwickeln, zu erproben und anzupassen. Dabei stand der Erfahrungsaustausch zu Hindernissen und Erfolgsfaktoren im Mittelpunkt, genau wie das Teilen von Best-Practise-Beispielen, zum Beispiel die nötigen Dokumente ausgedruckt unter dem HV-Tisch bereitzuhalten. Denn die eine Maßnahme, die für alle Apotheken passt, gebe es nicht; vielmehr wird weiter an einem ganzen Portfolio von Hilfestellungen gearbeitet.

Zusammen mit dem Austausch eines Expertennetzwerks und der Impuls-Apotheken entstanden nicht nur Arbeitsblätter und Checklisten, sondern auch Webinare im Format pDL Campus live oder Foliensätze für interne Schulungen oder Informationsveranstaltungen für Ärzte und Patienten.

Es kamen auch verschiedenste Erkenntnisse dabei heraus, zum Beispiel dass schon einfache Werbemaßnahmen wie Flyer in der Kundenzeitschrift die Nachfrage ankurbeln oder wie sich Patientengespräch und AMTS-Prüfung bei der erweiterten Medikationsberatung Polymedikation möglichst effizient durchführen lassen. Zu Letzterem wird es daher demnächst eine neue Fortbildung »Medikationsberatung in der täglichen Apothekenpraxis« geben.

Mit der Inhalativa-Schulung anfangen

Wer noch nicht weiß, wie er anfangen soll, sollte mit den Inhalativa-Schulungen starten. Erklären muss das pharmazeutische Personal die Anwendung bei der Abgabe ohnehin. Zusätzlich zum Packungshonorar lassen sich mit der pDL 20 Euro netto dabei erwirtschaften. Das Potenzial ist riesig, schließlich gibt es schätzungsweise sieben Millionen Menschen in Deutschland, die wegen Asthma oder COPD einen Inhalator brauchen – plus die unzähligen Verordnungen bei akuter Bronchitis. Hier würden viele Apotheken Honorar verschenken, wenn sie die entsprechende pDL nicht anbieten.

»Die Patienten brauchen das wirklich, das sehen wir an ersten Daten zur unserer Erhebung«, so Griese-Mammen. Dafür wertet die ABDA derzeit die Checklisten von mehr als 200 dieser durchgeführten pDL aus 17 Apotheken aus. Die endgültige Auswertung ist  noch nicht abgeschlossen, doch lasse sich schon sagen, dass bei wirklich vielen Patienten Verbesserungsbedarf besteht, auch bei jenen, die ihren Inhalator vermeintlich schon seit Jahren kennen. »Wir können damit nicht nur den Nutzen dieser Dienstleistung belegen, sondern wollen auch herausarbeiten, an welcher Stelle welche Fehler bei welchem Device gemacht werden«, sagt die Apothekerin.

Ein Hemmnis, diese pDL anzubieten, sei die mangelnde Kenntnis der Einzelheiten der mehr als 30 auf dem Markt verfügbaren Inhalatortypen. Die ABDA produziert nun kurze Videos für die eigenständige Fortbildung, worauf bei der Patientenschulung bei den einzelnen Devices jeweils zu achten ist. Zudem ist ein Experten-Talk zu den Inhalativa Ende Mai beim Pharmacon Meran geplant, der auch on demand zur Verfügung gestellt werden soll.

Den Nutzen für die Patienten betonen

Ebenfalls von Apothekenseite noch unterschätzt sei der Nutzen, den die pDL standardisierte Risikoerfassung Bluthochdruck biete. Hierzu hatte die ABDA bereits im März eine Auswertung publiziert. Hier ergab die Auswertung von 201 Bögen aus zwölf Apotheken, dass 65 Prozent der Bluthochdruckpatienten trotz ihrer verordneten Medikation noch im roten Bereich lagen, also an den Arzt verwiesen werden mussten.

»Auch vielen Kollegen ist vielleicht nicht klar, welchen Benefit diese pDL für die Patienten wirklich hat«, mutmaßt Griese-Mammen. Denn durch eine ausreichende Blutdruckkontrolle lassen sich Schlaganfälle, Herzinfarkte und andere Folgeerkrankungen wirksam vermeiden.

Das gesamte Material zur Durchführung der verschiedenen pDL lässt sich unter www.abda.de/pharmazeutische-dienstleistungen finden, ebenso Aufzeichnungen der bisherigen pDL Campus live-Webinare. Dort findet sich auch Werbematerial für Ärzte, Patienten und Pflegeheime; weiteres Werbematerial ist kostenlos unter www.apothekenkampagne.de verfügbar. Auch die Apothekerkammern bieten regelmäßig verschiedene Fortbildungsveranstaltungen zu den verschiedenen pDL an.

Für Patienten gibt es die Informations-Website www.pharmazeutische-dienstleistungen.de. Nach einer großen TV-Kampagne im März sollen die pDL nun demnächst verstärkt bei Patientenorganisationen und Selbsthilfegruppen bekannt gemacht werden.

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