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Akne 

Was verschlimmert, was bessert die Haut?

Keine B-Vitamine und Hefepräparate, kein Teebaumöl und keine Lokalantibiotika: Diese Mittel sind bei Akne kontraproduktiv. Benzoylperoxid und topische Retinoide sind nach wie vor die Basistherapie bei leichter papulopustulöser Akne.
Brigitte M. Gensthaler
29.11.2024  14:00 Uhr
Was verschlimmert, was bessert die Haut?

»Akne ist wirklich häufig«, leitete Professor Dr. Christiane Bayerl, Direktorin der Klinik für Dermatologie und Allergologie der Dr. Horst Schmidt Kliniken, Wiesbaden, kürzlich ihren Vortrag beim Heidelberger Herbstkongress der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg ein. 80 Prozent aller Teenager seien betroffen und die Akne besteht bei etwa 20 Prozent bis ins Erwachsenenalter. »45 Prozent der Aknepatienten haben persistierende Hautveränderungen«, so die Dermatologin.

Apothekenteams sollten auch auf Arzneimittel als Auslöser achten. So können Anabolika, adrenocorticotropes Hormon (ACTH) und Glucocorticoide, Isoniazid sowie Jod- und Bromverbindungen eine Akne auslösen. Dies gilt auch für die Vitamine B1, B6 und B12, da diese das Wachstum von Cutibacterium acnes (früher: Propionibacterium acnes) fördern. Diese sind auch in Nahrungsergänzungsmitteln enthalten. Lithium, Phenytoin, Thyreostatika und EGF-Rezeptorantagonisten wie Erlotinib oder Cetuximab können akneähnliche Veränderungen auslösen.

»Ecstasy-Pickel haben typischerweise keine Komedonen«, informierte Bayerl. »Bei der Body-Builder-Akne haben wir keine Chance, wenn die Betroffenen weiterhin Hormone oder Zusatzprodukte einnehmen.« Zu achten sei auch auf die Acne cosmetica als Reaktion auf beispielsweise Kokosnuss- und Lorbeeröl, Lanolin und lipidhaltige Cremes.

Wer berufsbedingt Kontakt mit flourierten Substanzen, Dioxin und polychlorierten Biphenylen (PCBP) hat, kann eine exogen bedingte Akne erleiden. Diese sei mitunter bei Chemiearbeitern und Fabrikangestellten zu beobachten; typische Lokalisationen seien Schläfen und Jochbein.

Was in der Lokaltherapie gilt

Die topische Basistherapie setzt auf Benzoylperoxid (BPO), das stark bakterizid auf Cutibakterien wirkt. Aufgrund seines Sensibilisierungspotenzials sollte man es nicht bei jungen Menschen einsetzen, die Handwerker werden wollen oder sind, riet Bayerl. Dabei sei BPO 2,5 Prozent vergleichbar gut wirksam wie 5 und 10 Prozent, aber besser verträglich. »Topische Antibiotika als Monotherapie sind ein No-Go bei Akne. Möglich sind aber Kombipräparate mit Antibiotikum plus Retinoid oder Azelainsäure, die das Auftreten von Resistenzen verhindern.«

Topische Retinoide wie Tretinoin, Adapalen und Trifaroten haben laut Bayerl ebenfalls eine starke Empfehlung bei mittelschweren und schweren Akneformen, sind aber bei Schwangeren und Stillenden sowie bei Frauen mit Kinderwunsch kontraindiziert. Topische Azelainsäure sei möglich bei Schwangeren und Menschen mit sehr empfindlicher Haut, zum Beispiel mit atopischer Dermatitis. Externe Glucocorticoide würden nicht mehr eingesetzt.

Systemtherapien sind indiziert bei unbefriedigendem Erfolg der topischen Therapien. Gegeben werden Antibiotika wie Doxycyclin – »nicht als Monotherapie und nicht länger als drei Monate« – sowie systemisch wirksame Retinoide, vor allem Isotretinoin. »Damit bringt man jede Akne zur Abheilung«, sagte Bayerl. Aufgrund der teratogenen Wirkung ist ein umfassendes Schwangerschaftsverhütungsprogramm strikt einzuhalten.

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