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Krebsgenomanalyse

Was Tumorzellen antreibt

Ein internationales Forscherkonsortium hat 2.658 vollständige Krebsgenome von 38 Krebsarten mit passendem gesundem Gewebe verglichen. In mehreren Artikeln im Fachjournal »Nature« stellt das Team die aufschlussreichen neuen Erkenntnisse vor.
Theo Dingermann
06.02.2020  15:32 Uhr
Schub für die Präzisionsonkologie

Schub für die Präzisionsonkologie

Die Ergebnisse sollen in die Entwicklung neuer Tumortherapeutika einfließen. »Die große Hoffnung der Präzisionsonkologie ist es, den Patienten künftig anhand der Analyse des Krebsgenoms ein passendes, wirksames Medikament empfehlen zu können. Um dies möglich zu machen, bedarf es komplexer Analysen, die auch auf dem Vergleich mit Genomdaten großer Patientengruppen beruhen«, erläutert Professor Dr. Benedikt Brors, Bioinformatiker am DKFZ. Die PCAWG-Forscher stellen alle Genomdaten und Ergebnisse ihrer Analysen unter Einhaltung aller rechtlichen und ethischen Vorgaben über ein Datenportal weltweit zur Verfügung.

Die jetzt bekannten Ergebnisse sind sehr spannend und durchaus klinisch relevant. So lassen sich etwa 20 Prozent aller bei PCAWG gefundenen Treibermutationen mit heute bereits vorhandenen zielgerichteten Medikamenten behandeln. Das bedeutet auf der anderen Seite, dass Wirkstoffe gegen weitere krebstreibende Veränderungen dringend benötigt werden. Mehrere solcher Substanzen sind bereits in der präklinischen oder klinischen Entwicklung.

Zudem konnte bestätigt werden, dass bestimmte ererbte Mutationen, die sich auf fundamentale zelluläre Prozesse wie etwa die DNA-Reparatur auswirken, Einfluss auf die Entstehung und Art weiterer Mutationen in den Zellen des Körpers und damit auf das Krebsrisiko haben. Derartige Keimbahnmutationen in krebstreibenden Genen fanden die PCAWG-Forscher in 17 Prozent aller untersuchten Fälle. In 4,5 Prozent der Fälle trugen sogar beide Allele derartige Mutationen. Unter bestimmten Bedingungen könnte sich somit ein genetisches Screening lohnen, um Personen zu identifizieren, die ein hohes Krebsrisiko haben.

Schließlich ließ sich zeigen, dass auch Mutationen im nicht proteinkodierenden Bereich des Erbguts Krebs auslösen können. So lagen in 16 Prozent aller untersuchten Tumoren Mutationen vor, die die Expression der Telomerase auf verschiedene Weise beeinflussen. Derartige Mutationen können auch durch Insertionen von viraler oder bakterieller DNA verursacht werden.

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