Was trinken die Deutschen am häufigsten? |
Wasser tut gut: Das gesündeste Getränk und Lebensmittel ist in Deutschland auch gleichzeitig das am häufigsten konsumierte. / Foto: AdobeStock/Shotprime Studio
Für den aktuellen TK-Report »Iss was, Deutschland!« wurden im Auftrag der Krankenkasse im vergangenen Mai 1704 erwachsene Personen telefonisch nach ihrem Ernährungs- und Trinkverhalten befragt. 92 Prozent der Befragten gaben an, Wasser täglich oder mehrmals die Woche zu trinken, und zwar konstant über alle Altersgruppen hinweg.
Kaffee trinken 79 Prozent, allerdings war hier die Streuung stärker ausgeprägt: Etwa neun von zehn Befragten über 60 Jahre trinken ihn regelmäßig, in der Gruppe bis 39 Jahre sind es etwas mehr als sechs von zehn.
Knapp die Hälfte der Befragten trinkt täglich oder mehrmals pro Woche Tee. Danach folgen Milch oder Milchmixgetränke (35 Prozent), Fruchtsaft oder Schorlen (28 Prozent) und Bier/Biermixgetränke (15 Prozent). Zuckerhaltige Limonaden werden von gut jedem fünften Erwachsenen bis 39 Jahre regelmäßig konsumiert.
Dass Wasser weit oben auf der Liste der meistkonsumierten Getränke steht, ist für Maike Schmidt, Diplom-Ökotrophologin bei der TK, eine gute Nachricht. »Wasser hilft, die Schleimhäute feucht zu halten, so dass es Viren und Bakterien schwerer haben, in den Körper zu gelangen. Zudem schützt es den Körper vor Austrocknung bei Fieber.« Leitungswasser sei eine gute Wahl. »Es hat in Deutschland eine hervorragende Qualität. Außerdem spart man Geld und schont die Umwelt durch weniger Transportwege und Verpackungsmüll.«
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sei essenziell für eine optimale Funktion der Körperzellen, so Schmidt. Diese würden so mit Nährstoffen versorgt, und zugleich würden Abfallprodukte abtransportiert. Mindestens 1,5 Liter Wasser oder kalorienarme Getränke pro Tag empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung.
Die TK-Umfrageergebnisse zeigen jedoch, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen sich nicht ausreichend mit Wasser versorgen. Demnach schaffen es 34 Prozent der Frauen nicht, die empfohlenen 1,5 Liter pro Tag zu trinken. Bei den Männern schafft dies jeder Vierte nicht. Auch ältere Menschen ab 60 Jahre sind betroffen. So gibt fast jeder Zweite (42 Prozent) in dieser Altersgruppe an, weniger als 1,5 Liter pro Tag zu trinken, und 8 Prozent trinken weniger als einen Liter und damit deutlich zu wenig. In der TK-Trinkstudie 2019 waren es im Vergleich dazu nur 3 Prozent, die so wenig Flüssigkeit zu sich nehmen. Studien haben gezeigt, dass eine gute Zellhydrierung vor Gebrechlichkeit schützt.
Als wichtigsten Grund für eine nicht ausreichende Trinkmenge gibt die TK das nachlassende Durstgefühl im Alter an. Als bedenklich bewertet die TK zudem, dass mehr als jeder zehnte Befragte über 60 Jahre nur zu den Mahlzeiten trinkt. Unter allen Befragten sind es 7 Prozent.
Die meisten Teilnehmer der Umfrage (72 Prozent) geben an, gleichmäßig über den Tag verteilt zu trinken. Das ändert sich jedoch, wenn Stress aufkommt: Etwa jeder Zweite vergisst dann, zu trinken. Besonders betroffen sind dabei Erwerbstätige, von denen 58 Prozent unter Belastung nicht zum Trinken kommen. Jeder Dritte trinkt erst, wenn sie oder er Durst verspürt.