Was sagt der Allergietest? |
Christina Hohmann-Jeddi |
02.09.2021 09:00 Uhr |
Klarheit schaffen, ob wirklich eine Allergie besteht, könne dann ein oraler Provokationstest, erklärte Lange. Bei diesem nimmt der Patient kleine Mengen des fraglichen Allergens in zeitlichen Abständen und aufsteigender Dosierung zu sich. Treten Symptome auf, ist eine Allergie belegt. Auf diese Weise ließen sich an verschiedenen Tagen unterschiedliche Allergene testen, erklärte Lange. Bei Erwachsenen sollte dies placebokontrolliert erfolgen, um eine psychische Beteiligung auszuschließen, bei Kindern sei das nicht nötig. Die letzte Dosis bei den Provokationstests seien dann etwa eine Handvoll Erdnüsse oder ein ganzes Ei. Mit diesen Tests ließe sich auch die Toleranzschwelle ermitteln, so Lange. »Ob ich auf einen Krümel oder eine ganze Handvoll eines Lebensmittels allergisch reagiere, macht einen deutlichen Unterschied für die Meidung.«
Da orale Provokationstest aufwendig und nicht risikolos sind, setzte man sie nicht regelhaft zur Diagnose ein. So würden etwa Allergien auf leicht zu meidende Lebensmittel wie Kiwi oder Sternfrucht nicht auf diese Art getestet. Eine orale Provokation sollte zudem in spezialisierten Kliniken durchgeführt werden, die beim Kinderarzt erfragt oder zum Beispiel beim Deutschen Allergie- und Asthmabund im »Allergie-Wegweiser« gesucht werden können.
Nicht zur Allergie-Diagnostik eingesetzt werden sollten alternative Hauttests wie Scratch-, Reibe-Tests oder Pflaster. Diese seien nicht zuverlässig, so der Referent. Er riet zudem stark von IgG-Tests ab. Diese seien sehr teuer und ohne Aussagekraft.