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Wunden und Diabetes

Was ist von Vampirtherapie und Co. zu halten?

Fast drei Viertel aller Bein-, Fuß- oder Zehenamputationen betreffen Menschen mit Diabetes. Fast immer ist eine nicht heilende Wunde die Ursache. Anlässlich der Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft wurden Sinn und Unsinn verschiedener beworbener Therapieoptionen beleuchtet.
Sven Siebenand
28.11.2022  13:00 Uhr

Klar ist: Wenn man eine Wunde verschließt, kann man helfen, Amputationen damit zu verhindern. Dr. Berthold Amann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin am Franziskus-Krankenhaus in Berlin, machte bei einer Pressekonferenz deutlich, dass die fehlende Durchblutung oft das Problem darstellt und nicht unendlich viele Operationen zur Revaskularisierung durchgeführt werden können. Deshalb sei man grundsätzlich sehr interessiert an weiteren Möglichkeiten, um die Blutgefäßversorgung bei den Betroffenen zu verbessern.

Eine Option sei eine Zelltherapie. Dabei werden Vorläuferzellen, zum Beispiel aus dem Knochenmark, des Patienten entnommen, aufgearbeitet und später wieder eingespritzt. Das soll Umgehungskreisläufe zum Wachsen anregen und dadurch die Blutversorgung wieder verbessern. Amann glaubt, dass die Zelltherapie eine Zukunft hat. Der Mediziner gibt aber zu bedenken, dass es etwa sechs Wochen dauert, bis diese Therapie wirkt.

Eine weitere Methode ist die Anwendung von plättchenreichem Plasma, die häufig auch als Vampirtherapie bezeichnet wird. Dabei wird dem Patienten Blut abgenommen und dieses zentrifugiert. Die Blutplättchen werden isoliert, konzentriert und das Plättchenkonzentrat anschließend auf die Wunde aufgebracht. Die Plättchen zerfallen und die darin gespeicherten Wachstumsfaktoren werden in hoher Konzentration freigesetzt. Amann zufolge könne es bei großflächigen Wunden die Heilung anregen.

Die sogenannte Kaltplasmatherapie ist laut Amann nur etwas für bestimmte Patienten und nicht für das Gros der Betroffenen. Das Prinzip des Verfahrens: Strom erzeugt Plasma. Nahe der Wunde erzeugt und ein- bis fünfmal wöchentlich angewandt, soll gasförmiges Plasma Bakterien in der Wunde abtöten und die Wundheilung anregen. Die Studienlage sei widersprüchlich, aber die Euphorie groß, so Amann.

Auch die hyperbare Sauerstofftherapie, welche bei zwei- bis dreifachem Atmosphärendruck in Tauchkammern stattfindet, ist eine mögliche Therapieoption. Über die Lunge wird das Blut mit Sauerstoff angereichert. Ziel ist es beim diabetischen Fußsyndrom, das Wundgewebe des Fußes mit mehr Sauerstoff zu versorgen und eine Heilung anzuregen. Amann: »Das ist bislang nicht sehr gut untersucht.«

Komplett ablehnend äußerte sich der Mediziner zu »Außenseiter-Methoden« wie medizinischem Honig, Essig oder Ozon. Seine Devise: »Nichts auf die Wunde, was man sich nicht auch ins Auge geben würde.«

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