Was hilft bei Meniskus-Problemen? |
Empfehlenswert bei Knieproblemen sind Aquajogging und Aquagymnastik, nicht nur für Ältere Menschen. / Foto: Adobe Stock/Nejron Photo
Ziemlich klein sind die Menisken, die halbmondförmigen Scheiben aus Faserknorpel-Gewebe zwischen Ober- und Unterschenkel. Eine sitzt außen am Kniegelenk, eine innen. Und sie sind unauffällig, solange sie funktionieren. Doch wehe, ein Meniskus verschleißt oder reißt ein. Dann kann er sich verklemmen und das umliegende Gewebe entzündet sich. Die einfachsten Bewegungen schmerzen dann.
Eine Operation, bei der der Meniskus genäht oder teilweise entfernt wird, schafft erst einmal Linderung. Doch nicht selten kehren die Beschwerden nach einigen Jahren zurück. Woran liegt das und was können betroffene Patientinnen und Patienten tun?
Noch vor 25 Jahren war man in der Medizin weitaus geneigter, den Meniskus großzügiger wegzuschneiden. Das sagt Dr. Gregor Berrsche, leitender orthopädischer Chirurg im Deutschen Gelenkzentrum in der ATOS Klinik Heidelberg. «Heute hat man, bedingt durch verbesserte OP-Techniken und Instrumente, häufiger die Möglichkeit den betroffenen Meniskus-Anteil vollständig zu erhalten.» Oder er lässt sich dem Mediziner zufolge so sanieren, dass nur wenig Substanz verloren geht.
Nicht jeder Einriss am Meniskus muss operiert werden. Es kommt vor allem auf die Frage an, ob der Riss stabil oder instabil ist. Instabil eingerissene Meniskus-Anteile geraten zunehmend in Bewegung, klemmen ein und können lokal den Knorpel aufreiben – das sorgt für Schmerzen. Hier kommt man um einen Eingriff meist nicht herum. «Stabile Risse sind nicht operativ gut therapierbar», sagt Berrsche.
Er rät, Meniskus-Beschwerden früh abzuklären, gerade bei Kindern und Jugendlichen. Der Meniskus hat nämlich eine wichtige Funktion: «Er stabilisiert das Gelenk an den Rändern und vergrößert durch seine spezielle Form die Kontaktfläche zwischen Ober- und Unterschenkel.» Dadurch werden die Belastungen auf das Knie gleichmäßig über die Knorpelflächen verteilt.
Auch wenn eine Operation erst einmal von Schmerzen erlöst: «Der Meniskus wächst natürlich nicht nach und ist danach anfälliger», sagt Professor Dr. Matthias Hansen, Facharzt für Orthopädie in Mainz. «Das kann dazu führen, dass der ursprünglich noch halbwegs intakte, aber innerlich trotzdem verschleißveränderte Meniskus-Teil Jahre später plötzlich wieder reißt.» Mit ein wenig Glück kann man das noch einmal mit einer Gelenkspiegelung minimalinvasiv behandeln, doch das ist nicht immer erfolgreich.