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Teillegalisierung

Was hat sich beim Cannabiskonsum verändert?

Im April 2024 wurden der Besitz, Konsum und Anbau von Cannabis unter bestimmten Vorgaben (teil-)legalisiert. Was hat sich seitdem verändert, woher beziehen Konsumenten ihr Cannabis und welche Auswirkungen hat der Co-Konsum mit Tabak? Einblicke gab das bayerische Suchtforum Anfang April.
AutorKontaktBrigitte M. Gensthaler
Datum 11.04.2025  10:30 Uhr

Cannabis von Freunden und Bekannten

Wie decken Konsumierende ihren Bedarf? Dies erklärte Dr. Stephani Klosterhalfen, Institut für Allgemeinmedizin, Schwerpunkt Suchtforschung, Heinrich-Heine-Uni Düsseldorf, anhand von Daten aus der DEBRA-Studie. In dieser Querschnittsstudie werden alle zwei Monate 2000 neue Personen zum Rauchen befragt; aktuell habe man mehr als 100.000 Menschen in mehr als 50 Befragungswellen erreicht. Nach dem Cannabiskonsum werde seit April/Mai 2022, nach Bezugsquellen seit März/April 2024 gefragt.

»4,9 Prozent (477 von 9700 Befragten) gaben Cannabiskonsum an. Davon 44 Prozent besorgten es nach eigenen Angaben von Freunden und Bekannten, 7 Prozent bauten es selbst an. Etwa ein Viertel besorgte es sich nicht, sondern konsumierte nur bei Anderen«, so Klosterhalfen. Die Apotheken hätten in dieser Befragung eine untergeordnete Rolle als Bezugsquelle gespielt.

Seit Inkrafttreten des KCanG gehe der Straßenkonsum zurück und der Eigenanbau nehme zu, resümierte die Forscherin. Anbauvereinigungen profitierten bislang nur wenig. Die wenigsten Konsumenten sind Mitglied in solchen Vereinen.

Co-Konsum erhöht Risiken

Dass die allermeisten Konsumenten Cannabis rauchen, bereitet der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) Sorgen. »In Westeuropa rauchen etwa 80 Prozent der Cannabis-Konsumenten den Stoff mit Tabak; viele sehen sich aber nicht als Raucher«, berichtete Christina Rummel von der DHS-Geschäftsführung. Dadurch werde der Einstieg in den Konsum von Tabak/Nikotin befördert und der Ausstieg erschwert; »dies ist bei der Raucherentwöhnung zu beachten«. Die DHS befürchte eine »Re-Etablierung des Rauchens«.

Der Co-Konsum berge vielfältige Gesundheitsrisiken, da Rauchende Cannabis in deutlich höherem Maß schädlich oder abhängig konsumieren, warnte sie. Es gebe Wechselwirkungen zwischen THC und Nikotin und die THC-Bioverfügbarkeit steige an. Auch körperliche Belastungen seien bei Co-Konsum höher, zum Beispiel für den Respirationstrakt und das Herz-Kreislauf-System; zudem steige das Krebsrisiko.

Der Konsum von Tabak und Cannabis erhöhe das Abhängigkeitsrisiko, erschwere die Reduktion beider Stoffe und berge alle Risiken des Tabakkonsums, zitierte Rummel aus dem DKFZ-Factsheet »Cannabis und Rauchen – eine schädliche Verbindung« (2023). Auf das Rauchen sollte vollständig verzichtet werden. E-Zigaretten sind keine Alternative, zumal THC-haltige Liquids in Deutschland verboten sind. »Aber was wird auf dem Schwarzmarkt angeboten?«

Die DHS wirbt für ein tabakfreies Deutschland bis 2040. Ziel sei es, dass weniger als 5 Prozent der Erwachsenen und weniger als 2 Prozent der Jugendlichen Tabakprodukte konsumieren.

Rummel verwies auf eine Broschüre der DHS zum bewussten Umgang mit Cannabis mit zwölf Hinweisen, was Konsumenten beachten müssen. »Das Optimum ist der Nichtkonsum, aber wenn konsumiert wird, geben wir Hinweise, wie dies möglichst risikoarm geschehen kann.« Alternativen sind das Verdampfen oder essbare Produkte. Der Flyer kann bei der DHS in mehreren Sprachen heruntergeladen werden.

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