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Ungeeignete Medikamente für Senioren

Was gibt es Neues in der Priscus-Liste?

Die PRISCUS-Liste, die potenziell für ältere Menschen ungeeignete Wirkstoffe enthält, wird derzeit überarbeitet. Professor Dr. Petra Thürmann, federführende Autorin der Liste, hat bei der Fortbildungsveranstaltung der Apothekerkammer Nordrhein einen Ausblick über die Neuerungen gegeben.
Kerstin A. Gräfe
29.11.2021  18:00 Uhr

Vor rund zehn Jahren wurde in Deutschland erstmals eine Liste von Wirkstoffen erstellt, die für ältere Menschen potenziell ungeeignet sind, weil das Nutzen-Risiko-Verhältnis anders zu beurteilen ist als bei jüngeren. Zur Diskussion standen 131 Arzneistoffe, die unter anderem von Fachgesellschaften, Ärzten und Apothekern bewertet wurden. »83 dieser Wirkstoffe wurden letztlich als inadäquat eingestuft und fanden Eingang in die PRISCUS-Liste 2010«, informierte Professorin Dr. Petra Thürmann, die an der Universität Witten/Herdecke den Lehrstuhl für Klinische Pharmakologie innehat.

Die PRISCUS-Empfehlungen seien als Hilfestellung und Unterstützung von Ärzten und Apothekern gedacht. Die Liste erhebe weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch ersetze sie die Nutzen-Risiko-Abwägung für den einzelnen Patienten. Neben den potenziell inadäquaten Medikationen (PIM) führe die Liste auch wesentliche Bedenken gegen eine Therapie auf und nennt Alternativen.

Nach nunmehr zehn Jahren sei die Liste überarbeitet worden und die Daten stünden kurz vor der Publikation. Thürmann gab einen Ausblick: »In PRISCUS 2.0 haben 158 plus 29 potenziell inadäquate Medikamente Eingang gefunden«. Neu sei unter anderem, dass einige davon mit einer Begrenzung der Therapiedauer oder Dosis angegeben werden. Ein Beispiel: Protonenpumpenhemmer länger als acht Wochen würden nun wie in der europäischen Leitlinie und bei den Amerikanern als potenziell inadäquat gewertet. Spironolacton in einer Dosierung von mehr als 25 mg/Tag sei ähnlich der FORTA-Liste als PIM gelistet. Begrenzt sei nun auch Risperidon mit einer Therapiedauer von sechs Wochen.

Des Weiteren seien alle Sulfonylharnstoffe und Glinide als PIM bezeichnet. Gleiches gelte für alle Fluorchinolone und Coxibe. Auf der anderen Seite: »Die direkten Antikoagulanzien werden keine PIMs sein«, betonte die Referentin. Studien haben gezeigt, dass sie bei sachgerechter Anwendung sicherer als Vitamin-K-Antagonisten seien.

Priscus 2.0 werde zeitnah auf der Website publiziert. Wünschenswert sei eine Aktualisierung alle zwei Jahre.

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