Was die Kommunalpolitik für Apotheken tun kann |
In dem Schreiben an die Kreistagsabgeordneten weist Grönig stellvertretend für die Inhaberinnen und Inhaber darauf hin, dass zwei Gemeinden im Schwalm-Eder-Kreis ihre Apotheken bereits verloren hätten. Die Bevölkerung sorge sich um den Erhalt der Arzneimittelversorgung auf dem Land – eine Sorge, die angesichts des bundesweit anhaltenden Apothekenschwunds berechtigt sei.
Im Schwalm-Eder-Kreis sei die Zahl der Apotheken seit 2010 um 22 Prozent gesunken. Der Landkreis liege mit einer Apothekendichte von 2,6 Apotheken pro 100 Quadratkilometer weit unter dem hessischen Durchschnitt von 6,29. Mit jeder Schließung einer Apotheke verschlechtere sich die Versorgungslage der Bevölkerung, adressieren die Autorinnen und Autoren an die Kreistagsabgeordneten.
Gegen diesen Trend helfe die Politik der Bundesregierung allerdings nicht – im Gegenteil sei der rapide Verlust an Apotheken den aktuellen Fehlentscheidungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geschuldet. Die Reformpläne seien unsinnig und voller Ungereimtheiten. Nicht nur die Approbierten seien gegen »Apotheken light«, auch die PTA lehnten die Pläne ab. Auch ein Wegfall des Notdienstes auf dem Land sei »weder nachvollziehbar noch akzeptabel«.
Um das Apothekensterben aufzuhalten, müssten vielmehr die Rahmenbedingungen für den pharmazeutischen Nachwuchs verbessert werden. Gleichermaßen wichtig sei ein Abbau der Bürokratie. Das Konzept der »Light«-Apotheken diskriminiere die Bevölkerung auf dem Land. Dagegen wende sich der Antrag der Linken – den die Abgeordneten bei der Sitzung am Montag bitte fraktionsübergreifend »im Sinne des Erhalts einer flächendeckenden und gleichwertigen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung« unterstützen sollten.